Alexej von Jawlensky - Mystischer Kopf: Weiblicher Kopf - image-1

Lot 928 D

Alexej von Jawlensky - Mystischer Kopf: Weiblicher Kopf

Auktion 950 - Übersicht Köln
05.12.2009, 00:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 200.000 € - 220.000 €
Ergebnis: 252.000 € (inkl. Aufgeld)

Öl auf leinenstrukturiertem Papier, auf Karton 54,5 x 39,4 cm aufgezogen, gerahmt. Gemäß dem Catalogue raisonné unten links mit Spuren der Signatur sowie rechts der Datierung ... 17. - Mit leichten Randschäden, die schon vor der Auflage auf den Karton vorhanden waren.

M. Jawlensky/Pieroni-Jawlensky/ A. Jawlensky 903

Mit der Übersiedlung nach Zürich, damals Mittelpunkt der Emigranten aus aller Welt, das ihm durch sein reges europäisches Kulturleben wieder die Möglichkeit gab, große Ausstellungen zu sehen, begann für Jawlensky eine neue schöpferische Phase. In einer nahtlos-stufenförmigen Entwicklung entstanden nun nach den sogen. "Heiligengesichten" die "Mystischen Köpfe" (1917-1921).
"Jawlensky hatte sich [...] das Rüstzeug geschaffen, die Chiffre für den inneren Klang eines Naturwesens zu finden. Es war nur folgerichtig, daß er den jahrelang durch stete Übung erstrebten Zusammenklang nur im menschlichen Gesicht darstellen konnte, denn dort ist das einzige Feld, wo innen und außen, Mensch und Welt, Natur und Seele sich begegnen, wo im wahrsten Sinne des Wortes 'Religion' stattfindet. Das menschliche Antlitz konnte aber nur ein solches sein, auf dem sich die ganz persönlichen Schicksale zu einer überpersönlichen, allgemeinmenschlichen Bedeutung erhoben. Die damit notwendig verbundene Abstraktion war kein Prozeß der Eliminierung oder gar Sublimierung, sondern der Potenzierung. Die entstandene Chiffre war nicht das Resultat einer von außen her logisch herangezogenen Abstraktion, sondern einer von innen her vorgenommenen Verdichtung." (Clemens Weiler, Alexej Jawlensky, Köln 1959, S. 102).

Werkverzeichnis

Maria Jawlensky, Lucia Pieroni-Jawlensky und Angel

Zertifikat

Mit einer Photo-Bestätigung von Maria Jawlensky, der Schwiegertochter des Künstlers, Alexej von Jawlensky Archiv Locarno, vom 28. Januar 1988

Provenienz

Galleria Castelnuovo, Ascona; Galerie Wilhelm Grosshennig, Düsseldorf; Lempertz-Auktion 469 (1962), Kat. Nr. 284 mit Abb. Tafel 33

Ausstellung

Düsseldorf 1961/1962 (Galerie Wilhelm Grosshennig), Auserlesene Meisterwerke des 19. und 20. Jahrhunderts, mit Abb.