Niederrheinischer Meister um 1470/1480
VERKÜNDIGUNG AN MARIA GEISSELUNG UND DORNENKRÖNUNG
Tempera auf Eichenholz, parkettiert. Jeweils 85 x 38 cm.
Die Bilder sollen nach alter Familientradition von einem Franziskanerbruder auf dem Dachboden der Stiftskirche in Essen gefunden und vor 1899 dem Paderborner Kreisrichter Hüffer für 400 Reichstaler verkauft worden sein (Gutachten Prof. Georg Lill).
Ursprünglich wird es sich um zwei beidseitig bemalte Flügel eines Passionsaltares gehandelt haben. Die häufige Spaltung solcher Altarblätter in späterer Zeit wurde vorgenommen, um die nicht mehr als Altar verwendeten Tafeln gleichzeitig sehen zu können. Unsere Bilder werden früher einen Altarschrein verschlossen oder ein mittleres Tafelgemälde flankiert haben, das nach der ikonographischen Tradition wahrscheinlich eine Kreuzigung darstellte und heute nicht mehr bekannt ist.
Zertifikat
Prof. Georg Lill, München 23.12.1934.
Provenienz
Dachboden Stiftskirche Essen (?). - Sammlung Alfred Hüffer, Paderborn (im 19. Jahrhundert); später in der Sammlung Dr. H. J. Hüffer, Schliersee.
Literaturhinweise
A. Ludorff: Die Bau- und Kunstdenkmäler in Westfalen. Kreis Paderborn, Münster 1899, S. 140, Abb. 109. - Alfred Stange, Deutsche Malerei der Gotik, Bd. 6, 1954, S. 48. - Barbara Jakoby: Der Einfluß niederländischer Tafelmalerei des 15. Jahrhunderts auf die Kunst der benachbarten Rheinlande am Beispiel der Verkündigungsdarstellungen in Köln, am Niederrhein und in Westfalen. In: Kölner Schriften zu Kultur und Geschichte, Bd. 12, Köln 1987, Abb. 14.
Ausstellung
Stadmuseum Lindau, 2007, Nr. 11.