KNIENDE MARIA AUS EINER MARIENKRÖNUNG
Holz, Farbfassung, Thüringen oder Sachsen 1. V. 16. Jh.
Ein Finger der linken Hand verloren. Wenige feine, vertikale Risse. Geringfügige Bestoßungen. Höhe 84 cm.
Auf Vorderansicht gestaltete Figur der knienden Muttergottes, den Kopf leicht zur Seite gewandt und die Arme in einer Geste der Demut vor der Brust gekreuzt. Das mit einem Band aus Rosetten bekränzte Haar fällt in langen gewellten und teilweise freiplastisch gestalteten Strähnen über die Schultern herab. Maria trägt ein gegürtetes Kleid mit eng anliegenden Ärmeln und rundem Halsausschnitt, unter dem ein weißes Hemd sichtbar ist. Der über die Schultern gelegte Mantel ist vor den Körper gerafft und zeigt ein reiches Spiel aus wulstigen Falten, die Stauchfalten des Mantelsaumes hängen teilweise über den Sockel herab. Der Sockel zeigt zuoberst einen Fries mit Perlstab, darunter ist ein Wolkenband zu erkennen. Die Skulptur ist somit als Maria aus einer Darstellung der himmlischen "Krönung Mariens" zu identifizieren, die ehemals zu ihren Seiten von den Darstellungen Gottvaters und Christi begleitet wurde.
Provenienz
1930 erworben von Louis Heilbronner, München.
Literaturhinweise
Alte Skulpturen aus Privatbesitz. Ausstellung im Museum Folkwang Essen 1933, S. 8 und 19, Kat. Nr. 30 mit Abb.