Caspar David Friedrich - WÖLFE IM WALD VOR EINER HÖHLE (WOLFSSCHLUCHT) - image-1

Lot 1878 Dα

Caspar David Friedrich - WÖLFE IM WALD VOR EINER HÖHLE (WOLFSSCHLUCHT)

Auktion 957 - Übersicht Köln
15.05.2010, 00:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 100.000 € - 120.000 €
Ergebnis: 84.000 € (inkl. Aufgeld)

Caspar David Friedrich

WÖLFE IM WALD VOR EINER HÖHLE (WOLFSSCHLUCHT)

Öl auf Leinwand (doubliert). 46 x 58,5 cm.

Caspar David Friedrich ist in seiner subjektiven Schilderung der inhaltsvollen Stimmungselemente einer Landschaft der bedeutendste Maler der deutschen Romantik. Mit dem "Tetschener Altar" war sein erstes bedeutendes Ölgemälde erst 1807 in seinem Atelier ausgestellt, zuvor bestand sein Werk zumeist aus fein ausgeführten Zeichnungen in Sepia. 1794-1798 hatte Friedrich die Akademie in Kopenhagen besucht, um sich dann in Dresden niederzulassen. Unser Gemälde mit der Darstellung einer "Wolfsschlucht" - von Caspar David Friedrich an seinen Bruder Johann Samuel verschenkt und bis 1928 in Familienbesitz verblieben - wird von Börsch-Supan als eines seiner vereinzelten frühen Ölgemälde wegen der Befangenheit vor der Natur vor die Zeit des intensiven Naturstudiums in Friedrichs frühe Schaffensjahre um 1798/1799 datiert.
Das Gemälde zeigt in fein ausgeführter Farbigkeit mit reich gestuften Braun-, Grün- und Blautönen das Innere eines Waldes. Dabei wird der Blick des Betrachters auf eine Höhle mit Wölfen gelenkt, die an den Knochenresten eines Skeletts nagen und wohl als ein Sinnbild des Todes aufzufassen sind. Ihnen ist im Vordergrund als Sinnbild der Vergänglichkeit der ausgehöhlte Stamm einer Eiche kompositorisch gegenübergestellt.

Zertifikat

Karl-Wilhelm Jähnig 26.7.1928.

Provenienz

Geschenk des Künstlers an seinen Bruder Johann Samuel Friedrich, Neubrandenburg. - Ludwig Friedrich, Neubrandenburg. - Marianne Friedrich, Leipzig (verstorben 1927). - Hanns Friedrich, Leipzig (bis 1928). - Sammlung Wohler, Kassel (bis 1969). - Hessische Privatsammlung.

Literaturhinweise

Werner Sumowski: Norddeutsche Küstenlandschaft von Hackert bis zur Gegenwart, Stralsund 1958, Nr. 29 (Erwähnung). - Ders.: Caspar David Friedrich-Studien, Wiesbaden 1970, S. 68 u. 103, Abb. 446. - Helmut Börsch-Supan: Rezension zu W. Sumowski, Caspar David Friedrich-Studien, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte 34, 1971, S. 315. - Helmut Börsch-Supan, Karl-Wilhelm Jähnig: Caspar David Friedrich, München 1973, S. 20 u. 240-241, WVZ-Nr. 17 mit Abb.

Ausstellung

"Pittoresk. Neue Perspektiven auf das Landschaftsbild," Ausstellung im Marta Herford 2009/2010 (Kat. S. 273).