Ewald Mataré - Dreieck-Kuh III - image-1

Lot 504 D

Ewald Mataré - Dreieck-Kuh III

Auktion 962 - Übersicht Köln
02.06.2010, 00:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 30.000 € - 35.000 €
Ergebnis: 45.600 € (inkl. Aufgeld)

Ewald Mataré

Dreieck-Kuh III
1942

Bronzeplastik Höhe 6 cm, Breite 20,8 cm, Tiefe 6,3 cm - Mit brauner, teils aufgelichteter Patina.

Während seines Aufenthaltes im Kloster Eberbach beschreibt Mataré in seinem Tagebuch im Juli 1942 die ihn treibende Motivation bei der Formfindung zur "Dreieck-Kuh":
Ich bin gut in der Arbeit und mache eine liegende Kuh, die nun langsam aber konsequent einen Weg nimmt, von dem ich mir neue Ausgangspunkte verspreche. [...] Mir ist an meiner Arbeit 'Liegende Kuh' ja so vieles klar geworden, mir muß gelingen, die Formung ganz aus dem Symbolhaften zu erreichen, in dem die 'Natur' nur versteckt ist. Ich möchte die Natur so lange kneten und biegen und pressen, bis sie ganz darin verschwunden ist, so wie ich aus Trauben durch Keltern Wein mache! [...] Jetzt schaffe ich zuerst an der Gesamtform (es gibt keinen stärkeren Ausdruck als den Umriß), und diese gefundene Gesamtform gibt mir die Handhabe zu den einzelnen Teilen zu gelangen, es muß alles aus einem Begriff sein, das einzelne im Ganzen enthalten, aber ich bin noch lange nicht da, wo ich sein möchte [...]." (Ewald Mataré, Tagebücher, 25.6.1942, Köln 1973, S. 166 ff.)
Der von Mataré so zuerst bezeichneten "liegenden Kuh", die er in verschiedenen Versionen weiter im Jahr noch in Mahagoniholz schnitzen wird, liegt deutlich die dreieckige Form zugrunde. Von einem Dreikant als Körper ausgehend, ist die Dreieckform weiter bis in die Details verfolgt in der Gestaltung der Binnenstrukturen von Kopf und Hinterteil bis in die diagonale Ausrichtung der Beine.

Werkverzeichnis

216a Schilling

Provenienz

Galerie Großhennig, Düsseldorf