Gottfried von Wedig - STILLLEBEN MIT KREBSEN, WESTERWÄLDER KRUG UND RÖMER - image-1

Lot 1042 Dα

Gottfried von Wedig - STILLLEBEN MIT KREBSEN, WESTERWÄLDER KRUG UND RÖMER

Auktion 969 - Übersicht Köln
20.11.2010, 00:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 40.000 € - 45.000 €
Ergebnis: 52.800 € (inkl. Aufgeld)

Gottfried von Wedig

STILLLEBEN MIT KREBSEN, WESTERWÄLDER KRUG UND RÖMER

Öl auf Holz. 28 x 38 cm.

Das unsignierte Bild fasst in der für Wedig üblichen Perspektive aus leichter Obersicht die Gegenstände dieses Mahlzeit-Bildes zusammen. Während das Salzgefäß aus Zinn aus keinem anderen Bild bekannt ist, gehören der mit Wein gefüllte Römer, der Steinzeug-Krug, das Brot und das Messer zum geläufigen Bildinventar der Malerei Wedigs. Charakteristisch ist auch eine gewisse Sprödigkeit und Kargheit seiner Stillleben. Die von Wedig präsentierten Tafelgegenstände fallen deutlich bescheidener aus, als die in vergleichbaren niederländischen Bildern. Den Zinnteller mit den fünf rot gesottenen Krebsen kennt man aus einer großen Mahlzeit Wedigs im Kölner Wallraf-Richartz-Museum (Mai 1998, S. 40) oder aus einem Gemälde in Bremen (S. 44).
In diese scheinbar ausschließlich profane Darstellung eines leichten Imbisses schreibt sich, wie Ingvar Bergström und Ekkehard Mai bereits erläutert haben, eine religiöse Symbolik ein, die den Betrachtern der damaligen Zeit geläufig war. So sind die meisten dieser Stillleben auch als Allegorie auf Abendmahl, Passion oder Auferstehung zu verstehen. Brot und Wein sind ein Hinweis auf die Eucharistie. Das Salz ist ein Symbol des Ewigen Lebens und des Menschen als Salz der Erde. Der Krebs war damals auch im Binnenland eine preiswerte Speise und galt als Fastenspeise.

Provenienz

Privatsammlung Monte Carlo.

Literaturhinweise

Vgl. Ekkehard Mai (Hg.).: Gottfried von Wedig 1583-1641, Köln 1998.