Ewald Mataré - Kleine liegende Kuh - image-1

Lot 27 D

Ewald Mataré - Kleine liegende Kuh

Auktion 972 - Übersicht Köln
03.12.2010, 00:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 45.000 € - 50.000 €
Ergebnis: 57.600 € (inkl. Aufgeld)

Ewald Mataré

Kleine liegende Kuh
1929

Bronzeplastik Höhe 7,7 cm, Breite 26,7 cm, Tiefe 11 cm Eines von 13 Exemplaren

Immer wieder hat sich Ewald Mataré im Laufe seines bildhauerischen Schaffens an dem Thema der Kuh versucht, einem Tier von in seinen Augen geradezu mystischer Dimension: „...ein Tier, das immer neu auf mich wirkt, dieses Tier ist ganz ohne Gedanken, ganz Empfindung und damit erhebt sich es sich groß und rein. Wir sind dualistisch in ewigem Hin und Wider mit unserem Intellekt und unseren Empfindungen. Ich kann so gut empfinden, wie man sie in Indien heilig verehrt.“ (In: Ausst. Kat. Kaiserslautern/Heilbronn 1981 (Pfalzgalerie/Städt. Museen), Ewald Mataré, o.S.)

In exemplarischer Weise drücken sich an der „Kleinen liegenden Kuh“ Matarés Formprinzipien im Bereich der Plastik aus: Geschlossenheit der Form, Geschmeidigkeit der Oberfläche und Konzentration auf das Wesentliche. Waren bei seinen ersten liegenden Kuh-Bronzen aus dem Jahr 1925, die „Liegende Kuh“ und die „Liegende Kuh mit erhobenem Kopf“ (Schilling 28 und 29) die Beine noch angedeutet, Körper, Kopf und Hörner noch eigene Einheiten bildend, findet in dem 1928 entstandenen „Kälbchen auf der Weide“ (Schilling 47) eine Formreduktion statt, die Mataré dann bei der „Kleinen liegenden Kuh“ noch weiter führt: Der Körper geht nun nahtlos in den leicht seitwärts geneigten Kopf mit den stromlinienförmig nach hinten gebogenen Hörnern über und bildet eine elegante, in der Mitte sich bauchig wölbende, zur Schnauze und zum Hinterteil wieder spitz zulaufende Gesamtform.

Von kaum zu übertreffender Geschmeidigkeit, ist die am hinteren Rücken sich abzeichnende hellere Patinierung Ausdruck der unwiderstehlichen haptischen Anziehungskraft der „Kleinen liegenden Kuh“.

Lot 27 der Abendauktion am 3. Dez. 2010, 19 Uhr

Werkverzeichnis

56a Schilling

Ausstellung

Berlin 1929 (Galerie Ferdinand Möller), Ewald Mataré. Plastiken, Holzschnitte, Aquarelle, Zeichnungen 1920 -1929, Kat. Nr. 24 a; Berlin 1931 (Galerie Ferdinand Möller), Ewald Mataré. Neue Plastiken und Holzschnitte, Kat. Nr. 4; Kaiserslautern/Heilbronn 1981 (Pfalzgalerie/Städt. Museen), Ewald Mataré, Kat. Nr. 16, mit Abb.