Lucas Cranach d. Ä., Nachfolge
ENTHAUPTUNG DER HL. KATHARINA
Öl auf Holz. 93,5 x 61 cm.
Im Auftrag vom 1496 zum Bischof von Olmütz ernannten Stanislaus Thurzo (1470-1540) schuf Lucas Cranach d. Ä. im Jahr 1515 ein Gemäldepaar mit den Darstellungen der "Enthauptung Johannes des Täufers" sowie der "Enthauptung der heiligen Katharina", die wohl als Flügelinnenseiten eines Flügelaltars gedient haben. Die in einer felsigen Landschaft angesiedelte Szene des Martyriums der Katharina zeigt im Vordergrund, wie der Henker unter den Augen des Kaisers Maxentius den Hals der knienden Heiligen von ihren Haaren entblößt. Im Hintergrund ist die vorangegangene wundersame Zerstörung des mit Klingen und Nägeln versehenen Rades wiedergegeben, mit der die Heilige zuvor zu Tode gebracht werden sollte. Am oberen Bildrand sind zudem die schwebenden Engel zu sehen, die den Leichnam der Heiligen zum Berg Sinai bringen werden. Die noch heute in Olmütz aufbewahrte Tafel mit den Maßen 84 x 58 cm wurde schon früh geschätzt, wie zwei Werkstattkopien im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg bzw. 1922 im Wiener Kunsthandel (Friedländer/Rosenberg, op. cit, WVZ-Nr. 74 A u. B) zeigen. Unser Gemälde des 16. Jahrhunderts folgt dem ursprünglichen Vorbild ebenfalls detalliert und ist in der unmittelbaren Nachfolge zu sehen.
Provenienz
Süddeutsche Privatsammlung.
Literaturhinweise
Zu dem Vorbild Lucas Cranachs und den Werkstattkopien siehe Max J. Friedländer, Jakob Rosenberg: The paintings of Lucas Cranach, London 1978, S. 84, WVZ-Nr. 74 mit Abb. sowie zuletzt Ausst.-Kat. "Cranach der Ältere", hg. v. Bodo Brinkmann, Ostfildern 2007 (Ausstellung im Städel Museum, Frankfurt am Main), S. 159-161, Kat. Nr. 21 mit Abb.