Raoul Dufy - Le Village de Céret - image-1

Lot 276 R

Raoul Dufy - Le Village de Céret

Auktion 979 - Übersicht Köln
31.05.2011, 00:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 40.000 € - 50.000 €
Ergebnis: 50.820 € (inkl. Aufgeld)

Öl auf Holz 28 x 37,8 cm, gerahmt. Unten rechts schwarz signiert Raoul Dufy. - Rückseitig mit einem roten Wappensiegel. - Mit wenigen punktuellen Retuschen im Bereich des Himmels.

Bei der Signatur handelt es sich nach aktueller Bestätigung von Fanny Guillon-Laffaille, Paris, um den im Werkverzeichnis genannten Signatur-Stempel (vgl. Maurice Laffaille, Raoul Dufy, catalogue raisonné, Bd. 3 S. 118 - der Stempel hier bezeichnet als « griffe de l'atelier »); Vgl. auch die Ausführungen bei Lugt 702 f zu dem bei Gemälden von Raoul Dufy gebräuchlichen Atelierstempel (Frits Lugt, Les Marques de Collections de dessins & estampes, supplément, La Haye 1956, R. Dufy, S. 104). Der Signatur-Stempel wird bei Lugt mit einer Länge von 50 mm beschrieben, was auch auf das vorliegende Gemälde zutrifft. Die Witwe des Künstlers hat die im Atelier befindlichen Werke mit diesem versehen.

Lafaille 1077

Im Kontext steht ein sehr ähnliches Aquarell von 1940 (s. Fanny Guillon Lafaille, 411)

Das Gemälde zeigt das südfranzösische, nahe den Pyrenäen gelegene Kleinstädtchen Céret, welches sich als Künstlertreffpunkt der französischen und spanischen Kubisten einen Namen gemacht hat. Besonderer Augenmerk liegt bei dieser schönen Komposition auf der komplementären Verwendung von Grün- und Rottönen wie auch auf dem lebendigen Hell-Dunkel-Kontrast zwischen den schwarzen Konturen und Binnenzeichnungen der Bäume und den von sommerlichem Licht erstrahlten Hauswänden. Die intensive, atmosphärische Farbigkeit ist charakteristisch für das Werk Raoul Dufys, der als Impressionist angefangen und sich in den frühen 1920er Jahren dem Fauvismus zugewandt hat. Dieser Wandel ist in erster Linie auf einen starken Einfluss der Arbeiten von Matisse zurückzuführen. Ebenso intensiv hatte Dufy in Hinblick auf Komposition und Farbe die Werke von Cézanne studiert. Die frische Farbigkeit beschränkt sich bei dem vorliegenden Gemälde vornehmlich auf die drei Primärfarben Rot, Blau und Grün, deren Duktus auf Grund der sichtbaren Pinselspuren beinahe als expressiv bezeichnet werden kann.

Werkverzeichnis

1077 Lafaille

Provenienz

Galerie La Motte, Genf (1970); Privatsammlung Schweiz