Karl Hofer
Pfirsichstilleben
1939
Öl auf Leinwand 36,8 x 47 cm
„Es ist schwer... den inneren Ausdruck in der allen und zu allen Zeiten verständlichen Sprache der Naturformen darzustellen. Nicht durch ein Ungefähr oder Übertreibung, sondern durch verstehende Vereinfachung, die alles enthält...“ (Karl Hofer, Ein neuer Naturalismus? Eine Rundfrage des Kunstblatts, zit. nach: Das Kunstblatt, 6 (1922), S. 405; in: Staatliche Galerie Moritzburg Halle, Karl Hofer. Malerei, Grafik, Zeichnung. Halle 1978, S.23)
In dem 1939 entstandenen „Pfirsichstilleben“ gelang Karl Hofer dieser Anspruch in besonderer Weise. Die dargestellten Früchte strahlen in ihren matten Grün- und Orangetönen und unterschiedlich großen Rundformen eine innere Ruhe aus. Räumliche Bezüge werden durch große Farbflächen in Braun- und Petrolblauwerten nur noch angedeutet und verstärken diese beinahe meditative Wirkung. Im spannungsreichen Kontrast dazu stellt Hofer dem Obst eine große zerknüllte Papiertüte zur Seite. Grau, Braun und Petrolblau bilden einen gedämpften Dreiklang, vor dem sich die Früchte um so mehr hervorheben.
Das Werkverzeichnis weist das dargestellte Obst als Äpfel aus, nach freundlicher Rücksprache mit Karl Bernhard Wohlert, Dortmund, wurde der Titel geändert. Im gleichen Jahr malt Hofer drei weitere Früchtestilleben, die allesamt Pfirsiche darstellen (vgl. Wohlert 1459, 1460, 1462).
Werkverzeichnis
1461 Wohlert
Provenienz
Galerie Alex Vömel, Düsseldorf; Sammlung Schwartz, Düsseldorf
Ausstellung
Düsseldorf 1956 (Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen), Düsseldorfer Kaufleute sammeln moderne Kunst, Kat. Nr. 145, mit Abb. S. 54