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Lot 255 Dα

Paar Speiseteller aus dem Raffael-Service

Auktion 1127 - Übersicht Berlin
06.04.2019, 11:00 - Preußen Auktion
Schätzpreis: 8.000 € - 10.000 €
Ergebnis: 11.250 € (inkl. Aufgeld)

Paar Speiseteller aus dem Raffael-Service

Porzellan, pompejiroter, hellgelber und seladonfarbener Fond, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung mit Punkterelief. In einem hexagonalen Bildfeld eine antikische Frauenfigur und ein Zentaur in Sepiacamaieu auf rotem Fond. Um den Rand des Spiegels ein goldener Mäander und ein Band mit Grotesken. Um die Fahne zwölf Reserven mit Grotesken, Tieren und geflügelten Greifen. Vergoldete Standringe. Große eisenrote und goldkonturierte Aufglasur-Besitzermarke AIII, goldene 1891., grüne Punkte. D 24 bzw. 24,1 cm.
St. Petersburg, Kaiserliche Porzellanmanufaktur, 1891.

Das Raffael-Service war der größte, teuerste und aufwändigste Auftrag für die Kaiserliche Porzellanmanufaktur im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts. Das Zeremonien-Service war mit einem Umfang von 50 kompletten Gedecken für die Aufstellung in Zarskoje Selo geplant. Die Arbeiten liefen über 20 Jahre; das Service wurde erst 1903 fertiggestellt. 1904 wurde es auf Wunsch von Zarin Maria Fedorovna in den Anichkov-Palast überführt.

Das Design wurde mit der Beratung durch den Manufakturleiter Leonhard Schaufelberger (1839 - 94) und unter persönlicher Beteiligung von Alexander III. entwickelt. Die reiche Dekoration zitiert Motive aus den Fresken in den Raffael-Loggien im Vatikan, auf die auch Giacomo Quarenghi für die Gestaltung des Winterpalastes 1793 zurückgegriffen hatte. Die Ausführung ist eine gelungene Kombination aus handwerklicher Feinarbeit, sauber gezeichnetem Ornament und der Beherrschung der Miniaturmalerei.

Provenienz

Niedersächsische Privatsammlung.

Literaturhinweise

Für weitere Stücke s. Staatliche Eremitage St. Petersburg, im Museum der Lomonossov-Porzellanmanufaktur St. Petersburg und u.a. auch Sammlung Popoff (verst. Christie´s London am 12. Oktober 2009, Lot 380).
S.a. Agarkova/Petrova, 250 Jahre Lomonossow, St. Petersburg 1994, S. 79.