Tuschpinsel- und Federzeichnung, Bleistift und Deckweiss auf leicht genarbtem einfachen Papier 15,9/16,1 x 9,8/10,1 cm, unter Glas gerahmt. Unbezeichnet, am Blattrand unten links der Mitte mit schwachem Rest der Datierung 1903 in der Darstellung (auf der spiegelnden Tischfläche). - Rückseitig von fremder Hand mit Bleistift beschriftet "Lesser Ury/ Café Bauer". - Unten rechts mit einem kleinen alten Randeinriss; rückseitig an den Ecken mit Spuren alter Papierverklebungen von früherer Montierung.
"Die Zeichnung zeigt im Ausschitt das Interieur des Berliner Café Bauer im Jahre 1887, dem Jahr, als Lesser Ury endgültig nach Berlin zurückkehrte." (Sibylle Groß, im Gutachten). In einer späteren und grösseren Kohlezeichnung (50 x 31,3 cm) griff Lesser Ury das für ihn sehr charakteristische Motiv nochmals kopierend auf.
Zertifikat
Mit einem Gutachten und einer Foto-Expertise von Sibylle Groß, Berlin, vom 29. Juni 2006
Provenienz
Eugen Walter Kaniak, Wien (bis 1891); seitdem in Familienbesitz; Privatbesitz Österreich
Literaturhinweise
Martin Buber, Lesser Ury, in: Martin Buber (Hg.), Jüdische Künstler, Berlin 1903, mit Abb. S. 52; B. Cecil Roth, Die Kunst der Juden, Bd. II, Frankfurt a.M. 1964, S. 47 mit Abb. 292; Joachim Seyppel, Lesser Ury, Der Maler der alten City, Leben, Kunst, Wirkung, Eine Monographie, Berlin 1987, Nr. 67, S. 200