Lot 1560 Dα

Leicht vergilbt.
Das Blatt stammt aus dem Besitz des bedeutenden Mediziners Prof. Hermann Albert Dietrich Lenhartz. Dieser war zunächst Leiter der Leipziger Poliklinik und ab 1895 - u. a. auf Initiative von Aby Warburg - Direktor des Alten Allgemeinen Krankenhauses zu St. Georg in Hamburg. Er hat das Blatt als Geschenk von der Familie Menzel erhalten.
Die Zeichnung ist eine Vorbereitungsstudie für das Gemälde "Prozession in Gastein" von 1880, heute Neue Pinakothek, München. Dies ist ein bedeutendes Werk Menzels, über das seinerzeit heftig und kontrovers diskutiert wurde. Die unterschiedlichen Interpretationen lassen sich auf die Frage nach Menzels persönlicher Position zur Religion konzentrieren. Denn Beides zeigt dieses Gemälde: Katholische Frömmigkeit und liberale Gleichgültigkeit gegenüber der Religion. In den siebziger Jahren hat sich Menzel öfters im österreichischen (und katholischen) Gastein aufgehalten.