Öl auf Malkarton, auf dünnes Baumwollgewebe aufgezogen und auf eine Platte aufgespannt 74 x 74 cm, gerahmt. - Möglicherweise handelt es sich um ein ehemals doppelseitiges Gemälde, das in späterer Zeit getrennt wurde. Ansonsten in sehr guter, farbfrischer Erhaltung.
Mela Muter, die zu den eigenwilligsten postimpressionistischen Künstlern zählt, hatte zwischen 1902 und 1939 zahlreiche, sehr erfolgreiche Ausstellungen, vor allem in den Pariser Salons, aber auch in Amerika. Die begabte Künstlerin zeigte ihre Werke neben denen von Bonnard, Braque, Gleizes, Chagall, Léger oder Matisse. Muter bewegte sich damals im Kreise angesehener Künstler, Musiker und Literaten. Unter den zahlreichen Persönlichkeiten waren beispielsweise Auguste Rodin, Eric Satie, Maurice Ravel und Stefan Zweig. Vor allem aber Rainer Maria Rilke, der auch kritisch über ihr Werk schrieb, war sie freundschaftlich verbunden. Bedingt durch ein persönliches Trauma, den Tod ihres einzigen Sohnes, als dieser 21 Jahre alt war, zog Muter sich ganz aus dem gesellschaftlichen Leben zurück. Erst 1965 erklärte sie sich erneut bereit, ihre Werke auszustellen. In dieser Phase war sie schnell wieder erfolgreich, wobei sie ihre Einkünfte stets einem Heim hilfsbedürftiger Kinder spendete. Das Thema der Mutterschaft hatte Mela Muter jedoch schon lange vor dem schmerzlichen Verlust ihres Sohnes beschäftigt.
Provenienz
Galerie Gmurzynska, Köln; Galerie Bargera, Köln (mit rückseitigen Aufklebern); Sammlung Hans König, Köln; Privatsammlung
Ausstellung
Köln 1967 (Galerie Gmurzynska. Mela Muter Retrospektive, Kat. Nr. 24, o. Abb. (hier Maße 74 x 75 cm, 1914 datiert)