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Lot 629 R

Heinz Mack - Ohne Titel

Auktion 998 - Übersicht Köln
23.05.2012, 11:00 - Zeitgenössische Kunst
Schätzpreis: 45.000 € - 50.000 €
Ergebnis: 56.120 € (inkl. Aufgeld)

Heinz Mack

Ohne Titel
1958

Acryl, Kunstharz und Gips auf Hartfaser. 50,5 x 60 cm.

Die frühe Arbeit von 1958 - im selben Jahr gründete Heinz Mack gemeinsam mit Otto Piene die Künstlergruppe ZERO - verdeutlicht durch die Einfarbigkeit und die reliefartigen Linienraster exemplarisch das Schaffensprinzip der sogenannten Dynamischen Strukturen. Der Künstler äußert sich dazu wie folgt:
„Der Überwindung der Vielfarbigkeit durch die Farbe selbst entspricht, daß man die Komposition aufgibt zugunsten einer einfachen Strukturzone... Ein solches Strukturelement ist z.B. für mich die gewisse Parallelität einer Vielzahl von Geraden in vertikaler oder horizontaler Anordnung, die Textur solcher Geraden ist unendlich variabel, ihr Prinzip ist die gleichzeitige und periodische Abfolge der geraden. (Die Geraden brauchen nicht exakt zu sein). Jede von zwei geraden eingeschlossene Zone zeigt eine unendlich reiche Farb-Formstruktur, bei ihrer Entstehung gebe ich dem Zufall seine Chance; die Geraden selbst werden intentional gesetzt. Die einzelnen Parallelzonen verändern sich von Zone zu Zone gradweise, halten aber zugleich ihren bestimmten und gemeinsamen Charakter durch; damit geraten sie in Vibration. Das malerische Mittel hierzu ist eine offene mechanische Reihung. Die Mechanik des malerischen Tuns wird irritiert und sensibilisiert durch die Hände; dadurch entgeht sie der Gefahr der perfekten Wiederholung, die immer noch unkünstlerisch ist. Allen Parallelzonen kommt im Prinzip die gleiche Intensität an Präsenz zu, auch insofern kann nicht mehr von Komposition oder Variationen zu einem Formthema gesprochen werden. Das widerspricht der bildnerischen Struktur. Der Aspekt der bildnerischen Struktur ist ein dynamischer.“ (Heinz Mack, zitiert nach: Karin Thomas, Heinz Mack, Recklinghausen 1975, S.9)

Zertifikat

Mit beiliegendem signierten Photozertifikat des Künstlers vom März 2012.

Provenienz

Privatsammlung, Schweiz

Literaturhinweise

Margit Staber, Heinz Mack, Eine Monografie, Köln 1968, S.58 mit Abb. (hier abweichend als Öl auf Leinwand)