Rekord für Renger-Patzsch
Fulminanter Höhepunkt einer der besten Photographie-Auktionen von Lempertz wurde die Albert Renger-Patzsch-Partie mit Vintage-Prints. Der berühmte Natterkopf aus dem Jahr 1925 wurde erstmals auf einer Auktion aufgerufen und erlebte einen rasanten Anstieg von 15/20.000 bis auf 148.800, die deutscher Handel bewilligen musste, um die Konkurrenz auf die Plätze zu verweisen. Dieses eindrucksvolle, 1928 in seinem Buch 'Die Welt ist schön' publizierte Motiv entstand im Dresdner Zoo und zählt aufgrund seiner graphisch-abstrakten Anmutung zu den bekanntesten Werken des Photographen. Lempertz hat mit den 148.800 seinen im letzten Dezember erzielten internationalen Rekordpreis von 136.400 für das Bäumchen von Renger-Patzsch noch einmal deutlich übertroffen (Lot 20). Deutliche Steigerung auch für den um 1928 aufgenommenen Mantelpavian, der bis 31.000 hochgetrieben wurde (Lot 18, 5/6.000). Auf 31.000 sprangen auch die Garnspulen von 1925 (Lot 23, 6/8.000) und auf 24.800 das 1929 entstandene Photo Bei Essen (Lot 26, 4/5.000) ...
Anton StankowskisDrahtwerke Biel von 1930 stiegen von 2/2.500 bis auf 5.000 (Lot 36), die auch bei derselben Taxe das Resultat für Jaroslav Rössler waren (Lot 111). Zwei Chemigramme von Chargesheimer aus dem Jahr 1961 übersprangen mit 5.700 und 4.700 deutliche ihre Taxe von je 1.5/1.800 (Lots 116/117).
Die Photographie des 19. Jh. wurde von dem Erfolg für Ansichten von Nordamerika und Mexiko aus den 1880/1890er Jahren dominiert. Die Mappe mit 220 Albuminabzügen und Aufnahmen von Isaiah West Taber und anderen Photographen wurde von einem amerika-nischen Bieter gegen einen hartnäckigen Konkurrenten von 1.5/2.000 bis auf 17.400 hochgetrieben (Lot 4).
Das Neue Bauen im Spiegel der Photographie. Werke aus einer Bedeutenden Sammlung' (3. Juni)
Ein besonderer Höhepunkt der photographischen Frühjahrsofferte war die Sammlung 'Das Neue Bauen im Spiegel der Photographie'. Unter den 85 Lots befanden sich bedeutende Aufnahmen von Bauten der architektonischen Moderne der Zwanziger Jahre, darunter das Fagus-Werk in Alfeld/Saale, das Bauhausgebäude in Dessau, der Deutsche Pavillon auf der Weltausstellung Barcelona und die Weißenhofsiedlung in Stuttgart. Die Aufnahmen stammten von der Hand so namhafter Photographen wie Albert Renger-Patzsch, Lucia Moholy, Werner Mantz und Hugo Schmölz und von Agenturen wie dem Berliner Bild-Bericht,hinter dessen Namen sich vermutlich Sasha Stone verbirgt. In ihrer Kohärenz, ihrem dokumentarischen Wert und ihrer ästhetischen Qualität war die Sammlung einzigartig.
Die höchsten Steigerungen erlebten das Faguswerkvon Albert Renger-Patzsch (von 1.5/2.000 auf 4.500, Lot 201), Lucia MoholysNordansicht Haus Gropius, Dessau (1.6/1.800 auf 5.200, Lot 226), die anonyme Aufnahme des Modells eines Landhauses aus Eisenbeton und Glas von 1923 (von 600/800 auf 4.700, Lot 205).
'Zeitgenössische Kunst + Photographie' (4. Juni)
Im Bereich der Zeitgenössischen Photographie waren zwei frühe Tableaus mit vier- bzw. sechzehn kleinformatigen Gelatinesilberabzügen von Bernd und Hilla Becher erfolgreich, die als Vorlage für eine Publikation aus dem Jahr 1971 dienten. Kühltürme, ein 16 Aufnahmen umfassende Arbeit der Jahre 1963 – 1969 wurde mit 38.500 weit über die Taxe von 10/15.000 gehoben. (Lot 753). Auf 24.800 kamen vier Photos des Förderturms der Zeche ‚Neu-Iserlohn‘ in Bochum Werne (Lot 754, 10/15.000). Jürgen Klauke kam mit Daseinsrenovierung aus der Serie ’Desaströses Ich‘ auf 11.200 (Lot 810, 9/12.000).