Sehr begehrt: Schmuck, Porzellan und Silber
Eine aus deutschem Adelsbesitz kommende Sammlung Meißener Tiere bestach nicht nur durch die Qualität der Objekte, sondern auch durch ihren hervorragenden Erhaltungszustand. Spitzenobjekt wurde ein von Johann Joachim Kaendler 1740 modelliertes seltenes Papageienpaar.
Spitzenobjekt der Versteigerung im AuktionshausKöln wurde ein von Johann Joachim Kaendler 1740 modelliertes seltenes Papageienpaar großer Sorte, das für 49.600 in den englischen Handel ging (Lot 987, 40/50.000).
Bei 17.400 übernahm ein französischer Sammler eine seltene frühe Schneeballblütenvase (Lot 986, 10/15.000).
Unter dem außergewöhnlichen Angebot an Berliner Porzellan befanden sich zwei große Eiskübel zum Kühlen von Kaviar und Teile aus einem Speiseservice, das König Friedrich Wilhelm III. von Preußen seiner Tochter Charlotte schenkte, als diese 1817 den Großfürsten Nikolaus aus dem Hause Romanow-Holstein-Gottorp heiratete. Eine Schweizer Sammlung übernahm die raren Stücke für 37.200 (Lot 1076, 30/40.000).
SILBER
Die gewohnt umfangreiche Silberofferte bot wieder eine vielseitige Auswahl qualitätsvoller, teils musealer Objekte. Ein großer Hamburger Deckelhumpen mit einer Darstellung des Raubs der Sabinerinnen, Meistermarke von Hanß Lambrecht III, um 1662–67, wurde bei 31.000 von Pariser Handel übernommen (Lot 605, 25/28.000). Ein seltener Deckelhumpen aus Lübeck, Lorenz Detberg, um 1690, mit alttestamentarische Darstellungen von David und Goliath ging für 33.500 in eine rheinische Sammlung (Lot 630, 27/30.000). Das Rheinland ist vertreten durch einen wunderbaren Renaissancebecher mit Hausmarke, der in Köln um 1600 entstand (Lot 619, 8/10.000). Bei 23.600 wanderte eine aus Frankreich stammende museale Deckeldose von 1789 des berühmten Straßburger Meisters Jean-Jacques Kirstein (Lot 738, 19/20.000).
SCHMUCK
Der Schmuckwurde wieder in einem eigenen Katalog präsentiert und in einer Abendauktion versteigert. Reich vertreten war der sehr begehrte Diamantschmuck aus den Epochen der Belle Epoque und des Art Déco, darunter hochkarätige Solitärringe wie ein Altschliffdiamant von 5,71 ct, der von deutschem Handel gegen starke Konkurrenz bis auf 36.000 gehoben wurde (Lot 143, 20/25.000).
Sehr gesucht war wie stets Schmuck der Kölner Werkschulen, dem wieder ein extra Kapitel gewidmet war. Arbeiten von Elisabeth Treskow, Fritz Deutsch, Peter Heyden und Falko Marx stiegen in der Spitze bis auf 21.000. Die umfangreiche Offerte an modernem Schmuck dominierten Arbeiten aus den 1950er–1970er Jahren, darunter hochkarätige Ringe, wie ein fein ziselierter Weißgoldring von Juwelier Friedrich mit einem Diamantsolitär von ca. 4,49 ct, der erst bei 33.500 übernehmen werden konnte (Lot 246, 20/25.000). Umkämpft war auch ein Moretto-Anhänger, der von 4/6.000 bis auf 17.400 getrieben wurde (Lot 208).
Bei 20.000 ging eine Tapisserie aus Flandern, wohl Grammont/Gerardsbergen, aus der zweiten Hälfte des 18. Jh. in italienischen Handel (Lot 1095, 18/20.000). 25.000 musste ein New Yorker Sammler aufwenden, um ein 28,6 x 23,4 cm messendes Bildnis August II. von Sachsen in Purpurcamaieu auf einer leicht konvexen Emailplatte zu übernehmen. Der Georg Friedrich Dinglinger zugeschriebene preziöse Vermeilrahmen ist umlegt mit Flussperlensträngen und Smaragden (Lot 1134, 20/25.000).