Die Sammlung Renate und Tono Dreßen - Königliches Meißen-Porzellan Teil I

Am 13. November hat Lempertz erneut mit herausragenden Meißener Porzellanen und herausragenden Gläsern des 17. und 18. Jh. eine hochbedeutende Privatsammlung mit großem Erfolg versteigert. Der Münsteraner Bauunternehmer Tono Dreßen (1931–2019) hatte in über 40 Jahren diese weithin beachtete Sammlung aufgebaut, die im Lackmuseum in Münster ausgestellt und 2018 auch in einer Publikation des Deutschen Kunstverlags unter dem Titel „Blütenlese“ einer größeren Öffentlichkeit bekannt gemacht worden ist.

Tono Dreßens Liebe zu Porzellan begann in den 1970er Jahren. Sein Schwerpunkt lag auf Geschirrstücken. In dieser ersten Auktion mit ausgewählten Objekten aus seiner Sammlung werden 140 Lots angeboten, darunter die exzeptionellen Wappenporzellane und die Serviceteile in feinsten frühen Fondfarben mit über 40 Einzelporzellanen aus den bedeutenden Service-Lieferungen an die europäischen Höfe und schönsten Bemalungen aus der frühen Hoeroldt-Werkstatt.

Den höchsten Preis der nahezu vollständig abgesetzten Meißen-Porzellane mit einer Versteige- rungsquote von über 130% nach Wert erzielte ein um 1754 entstandenes, überaus seltenes Bauern- haus als Schreibzeug nach einem Modell von Johann Joachim Kaendler und Johann Gottlieb Ehder aus dem Jahr 1741. Die Bronzemontierung ist wohl in Paris um 1755 hinzugefügt worden. Das Rarissimum war sehr umkämpft und konnte von einem deutschen Sammler erst bei € 47.000 übernommen werden – bei einer Taxe von € 6/8.000 (Lot 642). Einen weiteren kometenhaften Aufstieg gab es für einen 20 cm langen Löffel mit dem Wappen der Anna Maria Luisa von Medici aus der Zeit vor 1743: Er wurde von € 1/1.500 bis auf € 31.000 getrieben (Lot 704).

Die sehr beachtliche Sammlung mit bedeutenden Gläsern des 17. und 18. Jahrhunderts war erheblich begehrt und spielte 185% nach Wert ein; die Preise reichten bis zu € 18.000 (Lot 725).

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Edgar Abs
Presse – und Öffentlichkeitsarbeit
Köln, 16. Nov. 2020