Evening Sale am 30. Mai 2025 in Köln

Lempertz versteigert im Evening Sale ausgewählte Objekte aus dem Nachlass von Bauhaus-Meister Oskar Schlemmer. Die Auktion umfasst zudem bedeutende Werke des Im- und Expressionismus sowie zeitgenössische Kunst von Lucio Fontana, Pierre Soulages, Günther Uecker, Imi Knoebel oder Karin Kneffel.

Nach einer jahrzehntelangen juristischen Auseinandersetzung ist die Versteigerung durch eine gerichtliche Entscheidung jetzt möglich geworden: Zentrale Werke aus dem Nachlass Oskar Schlemmer werden im Evening Sale bei Lempertz aufgerufen. Seine Arbeit ist maßgeblich für die Philosophie des Bauhaus. Bis heute prägt Oskar Schlemmers Werk den Stil, der weltweit mit dem Bauhaus assoziiert wird. Nicht zuletzt das berühmte Bauhaus-Logo ist sein Entwurf. Formen und Proportionen, stets mit dem Menschen im Mittelpunkt, liegen seiner Ästhetik zugrunde.

Wie in kaum einem anderen Werk führt Schlemmer in der „Komposition auf Rosa (Rekonstruktion)“ seine künstlerische Idee vor Augen. In dem mit Lack- und Metallfarbe versehenen Werk verwirklichte er eine Komposition, die durch die unterschiedlichen Beschaffenheiten und das erhabene Relief einen Eindruck von Räumlichkeit vermittelt. Durch seine besondere Stellung zwischen Architektur, Relief und Malerei verkörpert es den universellen Gedanken des Bauhaus. Bis 2008 befand es sich als Leihgabe im Museum Moderner Kunst in Wien Mit dem Schätzpreis von 1,2 bis 1,5 Millionen Euro führt es den Evening Sale auch preislich an. 

Mit dem „Sechs-Köpfe-Fries“ von 1935 kommt auch eine bedeutende Arbeit aus dem malerischen Spätwerk von Oskar Schlemmer aus seinem Nachlass zur Versteigerung. Ursprünglich war das Gemälde als Hochformat gedacht und entstand im Rahmen von Schlemmers bedeutendstem Auftrag für das Folkwang Museum Essen. Da sich die Bedingungen des Auftrags änderten, nahm Schlemmer das Werk Jahre später wieder zur Hand und übermalte es mit einem Fries von sechs Mädchenköpfen, die durch ihre geheimnisvolle Beleuchtung eine einzigartige Aura besitzen. Schätzpreis dieses Gemäldes sind 600.000 bis 800.000 Euro.

Im Day Sale am folgenden Tag folgt zudem eine kleine, aber hochbedeutende Zeichnung. Die Skizze „Bauhaustreppe“ ist der wohl erste Entwurf zu Schlemmers bekanntestem Werk, dem Gemälde „Bauhaustreppe“, das heute eine Attraktion im New Yorker Museum of Modern Art ist. Das Blatt ist auf 10.000 bis 15.000 Euro geschätzt (Auktion am 31. Mai).

Von Marc Chagall kommt mit „L'Oiseau bleu“ von 1952 ein in Tempera, Gouache, Deckweiß und Tuschpinsel hervorragend erhaltenes Beispiel aus der Phase an der Côte d’Azur zum Aufruf, wo sich Chagall nach seiner Rückkehr aus den USA niedergelassen hatte und eine glückliche Zeit erlebte. In diesem typischen Motiv und dem besonderen Blau hallt sie wider. Schätzpreis 350.000 bis 400.000 Euro.

Mit der „Komposition mit 2 Figuren“ von Heinrich Campendonk wird ein bedeutendes Beispiel für seine farbintensiven Gouachen von 1912 angeboten. Im Jahr zuvor hatte sich Campendonk der Gruppe „Blauer Reiter“ angeschlossen. Die Gouache kommt aus dem Nachlass der Familie Campendonk und wird nun mit dem Schätzpreis von 220.000 bis 240.000 Euro angeboten.

Ein weiteres besonderes Werk stammt von Emil Nolde: Das Ölgemälde „Einschiffung“ von 1911 spiegelt Noldes norddeutsche Heimat und seine Verbundenheit mit der See. Es zeigt die harte Arbeit an der Küste, wo ein Pferdegespann sich gegen die Kraft der Wellen stemmt, um Baumstämme zu einem Schiff zu ziehen. Schätzpreis 300.000 bis 500.000 Euro.

Deutlich ruhiger geht es bei Max Liebermann zu. Die „Spaziergänger im Tiergarten“ erleben einen warmen Sommertag in Berlin. Das Gemälde aus seinem Spätwerk gibt indessen der Natur die größere Rolle. Der Schätzpreis in der Auktion in Köln beträgt 300.000 bis 400.000 Euro. 

Die Zeitgenössische Kunst hält ein Concetto Spaziale von Lucio Fontana bereit. Das 1958 entstandene, der Gruppe der mit Kreide gestalteten und flächenbetonten „Gessi“ zuzurechnende Werk wird mit dem Schätzpreis von 600.000 bis 700.000 Euro aufgerufen.

Pierre Soulages setzt in seiner Arbeit von 1951 neben Schwarz eine weitere Farbe ein: Walnussbeize bringt mit ihrem erdigen braun einen weiteren Ton in die Komposition, die durch diese Kombination eine feinere Farbabstufung und eine wärmere Note gewinnt. Der Schätzpreis für dieses meditative Werk beträgt 200.000 bis 250.000 Euro.

Schwarz herrscht bei Imi Knoebels Arbeit von 1991 vor: „Schwarzes Bild I – Metropolis“ ist ein monumentales Werk, die Leinwand misst 240 mal 450 Zentimeter und wird mit dem Schätzpreis von 100.000 bis 150.000 Euro aufgerufen.

Mit der gleichen Schätzung kommt ein außergewöhnliches Werk von Günther Uecker. In der „Sandmühle“ von 1966 bewegen sich an einer Eisenstange befestigte Nägel kreisförmig durch Sand. Die Spuren, die auf diese Weise entstehen, bestehen immer nur so lange, wie die Eisenstange für eine halbe Umdrehung benötigt – ein „kinetisches Memento Mori“, wie es Uecker selbst nennt. Eine inwändige Beschriftung belegt für die Provenienz u.a. die legendäre Galerie Schmela in Düsseldorf.

Die Gemälde von Zdeněk Sýkora sind bei Lempertz stark nachgefragt. In der Auktion wird seine 150 mal 150 Zentimeter große Leinwand „Linien Nr. 22“ aufgerufen. Kreisformen und Punkte in hervorstechendem Rot und Orange sowie dunklen Blau-, Grau- und Brauntönen machen den Charakter dieser Arbeit aus.

Schon seit den 1960er-Jahern nutze Sýkora für seinen künstlerische Arbeit Computerunterstützung, ab 1973 entstanden die Werke der „Linien“-Reihe. Das 1982 entstandene Werk „Linien Nr. 22“ wird mit dem Schätzpreis von 180.000 bis 230.000 Euro aufgerufen.

Karin Kneffel beginnt Mitte der 1990er-Jahre mit der fotorealistischen Darstellung von Früchten, 1996 entsteht „F. XIX“. Die zwei mal zwei Meter große Arbeit in Öl auf Leinwand lässt den Blick zwischen nah und fern oszillieren. Der Schätzpreis für diese Arbeit, die aus Ausstellungen in München, Stockholm und Mailand bekannt ist, beträgt 150.000 bis 200.000 Euro.

Kontakt

Jan Bykowski
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
info@lempertz.com
Tel. 0221 925729 -57

Auktionsdaten

Auktion 1268 - Evening Sale – Moderne Kunst

Photographie Zeitgenössische Kunst Moderne Kunst
Freitag 30. 05. 2025, 18:00
Lot 1 - 77
Auktion 1268
Auktion
Köln
Freitag 30. Mai 2025
18 Uhr | Lot 1 – 77
Vorbesichtigung
KÖLN

Samstag 24. Mai | 10 – 16 Uhr
Sonntag 25. Mai | 11 – 16 Uhr
Montag 26. Mai – Mittwoch 28. Mai
10 – 17.30 Uhr
Donnerstag 29. Mai | 11 – 15 Uhr

Matinée
Samstag 24. Mai | 12 Uhr
Isabel Apiarius-Hanstein und Henrik Hanstein treffen Sebastian Preuss
(Senior Editor WELTKUNST) zum Gespräch über das Erbe
Oskar Schlemmers
________________________________________________
MÜNCHEN
In Auswahl
St.-Anna-Platz 3, 80538 München

Dienstag 6. Mai und Mittwoch 7. Mai
jeweils 10 – 17 Uhr
________________________________________________
BRÜSSEL
In Auswahl
Grote Hertstraat 6, Rue du Grand Cerf, 1000 Brüssel

Vernissage | Samstag 26. April
11 – 17.00 Uhr

Sonntag 27. April 11 – 17.00 Uhr
Montag 28. April und Dienstag 29. April
jeweils 10 – 17.30 Uhr
________________________________________________
BERLIN
In Auswahl
Poststr. 22, 10178 Berlin-Mitte

Vernissage | Montag 12. Mai
18 – 21 Uhr

Dienstag 13. Mai und Mittwoch 14. Mai
jeweils 10 – 17 Uhr
Katalog
PDF-Katalog
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Auktion 1268 - Evening Sale - Zeitgenössische Kunst

Photographie Zeitgenössische Kunst Moderne Kunst
Freitag 30. 05. 2025, 18:00
Lot 1 - 77
Auktion 1268
Auktion
Köln
Freitag 30. Mai 2025
18 Uhr | Lot 1 – 77
Vorbesichtigung
KÖLN

Samstag 24. Mai | 10 – 16 Uhr
Sonntag 25. Mai | 11 – 16 Uhr
Montag 26. Mai – Mittwoch 28. Mai
10 – 17.30 Uhr
Donnerstag 29. Mai | 11 – 15 Uhr

Matinée
Samstag 24. Mai | 12 Uhr
Isabel Apiarius-Hanstein und Henrik Hanstein treffen Sebastian Preuss
(Senior Editor WELTKUNST) zum Gespräch über das Erbe
Oskar Schlemmers
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MÜNCHEN
In Auswahl
St.-Anna-Platz 3, 80538 München

Dienstag 6. Mai und Mittwoch 7. Mai
jeweils 10 – 17 Uhr
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BRÜSSEL
In Auswahl
Grote Hertstraat 6, Rue du Grand Cerf, 1000 Brüssel

Vernissage | Samstag 26. April
11 – 17.00 Uhr

Sonntag 27. April 11 – 17.00 Uhr
Montag 28. April und Dienstag 29. April
jeweils 10 – 17.30 Uhr
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BERLIN
In Auswahl
Poststr. 22, 10178 Berlin-Mitte

Vernissage | Montag 12. Mai
18 – 21 Uhr

Dienstag 13. Mai und Mittwoch 14. Mai
jeweils 10 – 17 Uhr
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