Internationaler Rekord für Zdeněk Sýkoras

Die sehr erfolgreich verlaufenen Auktionen mit Zeitgenössischer und Moderner Kunst spielten bei einer hohen Zuschlagsquote nach Wert insgesamt 13,55 Mio. Euro ein: Das ist eines der besten Ergebnisse der letzten Jahre für Lempertz bei den Versteigerungen Zeitgenössischer und Moderner Kunst. Darüber hinaus wurden mehrere internationale Rekorde für Künstler der Moderne und der Zeitgenossen erzielt.


Mit dem Spitzenpreis von € 1.220.000 hat eine Schwammskulptur von Yves Klein das Feld souverän angeführt. Ein fulminantes Ergebnis ebenso für ein Gemälde Zdeněk Sýkoras wurde mit € 1.052.000 hoch über die Taxe hinausgehoben: Internationaler Rekord für den Künstler. Auch die € 650.000 für eine Leinwand von Marlene Dumas und die € 378.000 für ein Gemälde Sean Scullys sind beachtliche Resultate.

Zwei Leinwände William Nelson Copleys erreichten € 262.000 und 138.000, ein Gemälde von Yoshitomo Nara kam auf € 225.000, während eine kleine Bronze von Fritz Koenig bis auf € 137.000 gehoben wurde. € 125.000 spielte eine Leinwand Asger Jorns ein, zwei Bilder Imi Knoebels € 106.000 und €100.000 und eine Ölarbeit Arnulf Rainers € 119.000. Ein Gemälde von Tschang-Yeul Kim erreichte € 106.000 und ein Relief Jan J. Schoonhovens € 112.000.


Großes Interesse weckte die ca. 1959 entstandene prominente Schwammskulptur „Sculpture éponge bleue sans titre (SE 328)“. Sie kann als exemplarisch für das Schaffen Yves Kleins gelten – dem so vielseitigen, radikalen Künstler, der in seinem intensiven Werk mit den Traditionen der Moderne bricht und der zeitgenössischen Kunst völlig neue Perspektiven eröffnet. 1961 initiiert Paul Wember, Leiter des avantgardistischen Krefelder Museums Haus Lange, eine große Überblicksschau von Yves Klein, die der Künstler selbst als Gesamtkunstwerk konzipiert. In dieser legendär gewordenen Ausstellung wird in der Blauen Zone, einem allein mit monochromen blauen Bildern und Schwammskulpturen bestückten Raum, auch die hier offerierte, großartige Arbeit präsentiert. Allein sieben Telefone kämpften um den Zuschlag, den schließlich erst ein Schweizer Bieter mit dem Einsatz von € 1.220.000 für sich entscheiden konnte (Lot 11, € 400/600.000).


Mit € 1.057.000 erzielte Zdeněk Sýkora mit seiner Leinwand „Linien Nr. 31“ von 1985 einen internationalen Rekord für den Künstler. Diese großformatige Arbeit aus der Werkreihe der Linienbilder, an der der Künstler seit 1973 arbeitete, war allein von sieben Telefonen heftig umkämpft – und hat damit erneut Lempertz‘ führende Position bei tschechischer Kunst und Werken von Sýkora bewiesen. Erst weit über der Taxe von € 180/220.000 gewann ein tschechischer Bieter das spannende Bietgefecht (Lot 14).

Für Marlene Dumas ist die 60 x 50 cm messende Leinwand „The window“ von 1992 ein ungewöhnliches und außerordentlich interessantes Bild, denn es stellt die gängigen Darstellungsgewohnheiten der Künstlerin auf den Kopf. „The Window“ hält, still und geheimnisvoll, alle Möglichkeiten für die Interpretationen des Betrachters bereit. Ein internationaler Bieter bewilligte schließlich € 644.000 (Lot 46, € 400/500.000). Erst bei € 387.000 konnte österreichischer Handel Sean Scullys „Aruba“ von 1998 übernehmen. In den Jahren 1997 und 1998 erarbeitet Scully eine lockere Folge von Gemälden, die er nach Karibikinseln benennt – neben dem hier angebotenen „Aruba“ von 1998 auch „Bonaire“, „Curaçao“, „Anguilla“ und andere. Zwei sogenannte Insets, die die schmaleren Streifenfolgen beinhalten, brechen den eigentlichen Bildraum optisch und physisch auf (Lot 35, € 280/320.000).

Eine typische Leinwand William Nelson Copleys wurde von deutschem Handel von € 80/90.000 bis auf € 262.000 emporgetrieben (Lot 3). Eine zweite, die amerikanische Flagge huldigende Leinwand des Künstlers sprang von € 30/40.000 auf 138.000 (Lot 4). € 225.000 lautete das Ergebnis für Yoshitomo Naras unbetitelte Acrylmalerei auf Fensterglas. Im Jahre 1991, dem Entstehungszeitpunkt des hier angebotenen Werkes, befand sich der aus Japan stammende Künstler in Düsseldorf, wo er als Schüler von A. R. Penck an der Kunstakademie studierte. Der Einfluss seines Lehrers lässt sich in diesem frühen Werk ablesen (Lot 57, € 180/220.000). Die vier offerierten Bilder von Asger Jorn, die die Entwicklung seiner Malerei über zwei Jahrzehnte hinweg nachzeichnen, sind alle abgesetzt worden. „Dichter & Denker", 1962 entstanden, ist ein dem Kunsthistoriker Werner Haftmann gewidmetes Brustbild, und diesen wohl darstellend. Ein deutscher Sammler übernahm die Leinwand für € 125.000 (Lot 67, € 100/150.000).


„Kreuz VI“, eine kleinformatige Bronze von Fritz Koenig wurde von € 35/40.000 bis auf € 137.000 emporgesteigert (Lot 81). Ein Relief von Jan J. Schoonhoven kam auf € 112.000 (Lot 69, € 60/80.000) und zwei Bilder Imi Knoebels von 1984 und 1995 erzielten € 100.000 resp. € 106.000 (Lot 54, € 80/100.000 und Lot 1, € 55/65.000). „Feuer-Mund (Fingerfarbfest)“, ein Gemälde Arnulf Rainers aus dem Jahr 1981, sprang von € 50/60.000 auf € 119.000 (Lot 53).

 

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Edgar Abs, Presse – und Öffentlichkeitsarbeit, Köln, im Mai 2021