Zeitgenössische Kunst - Prominente Schwammskulptur

Mit € 400/600.000 wird das Feld von einer Schwammskulptur Yves Kleins angeführt. Ihm folgen Leinwände von Marlene Dumas (€ 400/500.000) und Sean Scully (€ 280/320.000). Gemälde von Yoshitomo Nara und Zdeněk Sýkora werden für je € 180/220.000 offeriert. Asger Jorn kommt auf € 100/150.000 und Imi Knoebel auf € 80/120.000. Eine Skulptur von Joannis Avramidis ist mit € 70/100.000 bewertet. Zwischen € 70/90.000 liegen Werke von Heinz Mack, William Nelson Copley, Giorgio Morandini und Isa Genzken.

Die hier angebotene, ca. 1959 entstandene prominente Schwammskulptur „Sculpture éponge bleue sans titre (SE 328)“ kann als exemplarisch für das Schaffen Yves Kleins gelten – dem so vielseitigen, radikalen Künstler, der in seinem intensiven Werk mit den Traditionen der Moderne bricht und der zeitgenössischen Kunst völlig neue Perspektiven eröffnet. 1961 initiiert Paul Wember, Leiter des avantgardistischen Krefelder Museums Haus Lange, eine große Überblicksschau von Yves Klein, die der Künstler selbst als Gesamtkunstwerk konzipiert. In dieser legendär gewordenen Ausstellung wird in der Blauen Zone, einem allein mit monochromen blauen Bildern und Schwammskulpturen bestückten Raum, auch die hier offerierte, großartige Arbeit präsentiert (Lot 11, € 400/600.000).

Für Marlene Dumas ist die 60 x 50 cm messende Leinwand „The window“ von 1992 ein ungewöhnliches und außerordentlich interessantes Bild, denn es stellt die gängigen Darstellungsgewohnheiten der Künstlerin auf den Kopf. Grundsätzlich und ganz bewusst hält Dumas die Aussage ihrer Werke in der Schwebe, der Betrachter bekommt von ihr keine Handreichung für deren Deutung. „The Window“ hält, still und geheimnisvoll, alle Möglichkeiten für die Interpretationen des Betrachters bereit (Lot 46, € 400/500.000).

In den Jahren 1997 und 1998 erarbeitet Sean Scully eine lockere Folge von Gemälden, die er nach Karibikinseln benennt – neben dem hier angebotenen „Aruba“ von 1998 auch „Bonaire“, „Curaçao“, „Anguilla“ und andere. Die horizontal und vertikal gegeneinander laufenden Streifenfolgen verleihen dem Gemälde eine vordergründige Strenge und Gradlinigkeit, bei genauerer Betrachtung eröffnet sich jedoch eine vielschichtige Vitalität. Die Malweise ist von einer gewissen Unregelmäßigkeit geprägt, von Hand gezogene, vibrierende Linien und diffuse Konturen mildern und beleben die Strenge des Bildaufbaus. Die pastos in mehrfachen Schichtungen aufgetragene Farbe lässt dennoch zum Teil die tieferliegenden Farbschichten durchscheinen und beschwört eine unter der Oberfläche verborgene Bildwelt. Zwei sogenannte Insets, die die schmaleren Streifenfolgen beinhalten, brechen den eigentlichen Bildraum optisch und physisch auf (Lot 35, € 280/320.000).

Yoshitomo Naras unbetitelte Acrylmalerei auf Fensterglas aus dem Jahr 1991 ist auf € 180/220.000 geschätzt. Im Jahre 1991, dem Entstehungszeitpunkt des hier angebotenen Werkes, befindet sich der aus Japan stammende Künstler in Düsseldorf, wo er als Schüler von A. R. Penck an der Kunstakademie studiert. Der Einfluss seines Lehrers lässt sich in diesem frühen Werk ablesen, welches in seiner stark vereinfachenden, skizzenhaften Ausführung an eine Kinderzeichnung erinnert. Es steht damit in Gegensatz zu Naras späteren Gemälden, die sich durch eine glatte, makellose Bildsprache auszeichnen (Lot 57).

Linien in außergewöhnlicher Breite und Dichte dominieren die vorliegende Leinwand „Linien Nr. 31“ von 1985, diese großformatige Arbeit von Zdeněk Sýkora aus der Werkreihe der Linienbilder, an der der Künstler seit 1973 arbeitet (Lot 14, € 180/220.000).

In dieser Auktion können vier Bilder von Asger Jorn angeboten werden, die die Entwicklung seiner Malerei über zwei Jahrzehnte hinweg nachzeichnen. „Dichter & Denker", 1962 entstanden, ist ein dem Kunsthistoriker Werner Haftmann gewidmetes Brustbild, und diesen wohl darstellend. Gemalt in langen, geschmeidigen Pinselbahnen vor einem nahezu monochromen Hintergrund, zeigt es sich deutlich beruhigter als die früheren Arbeiten und fällt in eine Schaffenszeit, in der sich der Künstler vielfach mit Porträts beschäftigt (Lot 67, € 100/150.000). Die drei weiteren Arbeiten Jorns aus den Jahren 1942, 1953 und 1956 liegen zwischen € 30.000 und 70.000.

Imi Knoebel kommt mit einem unbetitelten Gemälde von 1984 auf € 80/120.000 (Lot 54), während „Odyshape“, 11 Jahre später entstanden, mit € 55/65.000 bewertet ist (Lot 1). Die 116 cm messende Bronze „Kleine Humanitätssäule I“ von Joannis Avramidis ist auf € 70/100.000 geschätzt (Lot 13).

Bei € 80/90.000 liegt eine der typischen Leinwände William Nelson Copleys (Lot 3), während drei Arbeiten von Giorgio Morandini, Isa Genzken und Heinz Mack mit je € 70/90.000 bewertet sind (Lots 33, 6, 12). Zwischen € 60.000 und € 80.000 bewegen sich die offerierten Werke von Emil Schumacher (Lot 63), Pier Paolo Calzolari(Lot 15), Albert Oehlen (Lot 72) und Jan J. Schoonhoven (Lot 69). Auf je € 40/60.000 kommen ein Gemälde Arnulf Rainers und ein weiteres Bild Emil Schumachers (Lot 62/53). Zwei Zeichnungen von Louise Bourgeois aus dem Jahr 1947 tragen eine Taxe von € 40/50.000 (Lots 8/9).

Auktionsdaten

Auktion 1177 - Evening Sale Zeitgenössische Kunst

Zeitgenössische Kunst Moderne Kunst
Donnerstag 17. 06. 2021, 18:00
Lot 1 - 109
Auktion 1177
Auktion
Köln
Donnerstag 17. Juni 2021
18.00 Uhr Lot 1 – 109

Wir freuen uns auf Ihre Gebote:
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Neumarkt 3
50667 Köln
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F+49.221.925729-6
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Köln:

Freitag 11. Juni, 10 – 17.30 Uhr
Samstag 12. Juni, 10 – 16 Uhr
Sonntag 13. Juni, 11 – 16 Uhr
Montag 14. Juni – Mittwoch 16. Juni, 10 – 17.30 Uhr

Berlin, Poststr. 22:

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Donnerstag/Freitag 27./28. Mai
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Auktion 1178 - Day Sale Zeitgenössische Kunst

Zeitgenössische Kunst Moderne Kunst
Freitag 18. 06. 2021, 14:00
Lot 150 - 504
Auktion 1178
Auktion
Köln

Freitag 18. Juni 2021

11 Uhr Lot 150 – 283: Modern Art
14 Uhr Lot 300 – 504: Contemporary Art

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Edgar Abs
Presse – und Öffentlichkeitsarbeit
Köln, im Juni 2021