Moderne Kunst - Großartige Frühjahrsofferte
Lempertz offeriert eine beachtliche Fülle hochbedeutender Werke der klassischen Moderne. An der Spitze der Auktionstehen zwei herausragende Arbeiten von Kurt Schwitters (€ 400/600.000 und € 300/500.000) sowie eines der raren monumentalen Gemälde von Max Liebermann für € 600/800.000.
Es folgen eine Zeichnung von Picasso (€ 180/220.000), ein Gemälde von Alexej von Jawlensky aus dem Jahr 1916 für € 300/350.000, ein Aquarell von Ernest Biéler (€ 150/200.000), eine Leinwand von Lovis Corinth (€ 150/200.000) und ein frühes Gemälde von Ernst Wilhelm Nay (€ 160/180.000). Weitere sechsstellige Gemälde kommen von Mela Muter (€ 100/150.000), Otto Modersohn (€ 100/120.000), Willi Baumeister (€ 100/120.000), Gottardo Segantini (€ 80/120.000) und Hans Purrmann (€ 80/100.000) sowie eine Bronze von Giacomo Manzù (€ 80/120.000).
Bedeutende Arbeiten des Malers, Grafikers, Bildhauers, Raumkünstlers und Dichters Kurt Schwitters sind nur noch äußerst selten auf dem Kunstmarkt zu finden. Das „Gustav Finzlerbild“, eine 73,7 x 61 cm messende, in Öl und Holz auf Holz gearbeitete Collage von 1926/36 weist eine bemerkenswerte Provenienz auf. Die Arbeit mit einer herausragenden Ausstellungsgeschichte – Basel, New York sowie Köln ist auch vielfach in der Literatur beschrieben worden (Lot 285, € 400/600.000).
„Counterfoil“, das zweite offerierte Werk von Kurt Schwitters ist 1942/1945 entstanden. Die 77,5 x 59 cm große, in Öl, Papier und Textil bearbeitete Collage ist mehrfach in der Literatur zu finden und u. a. 1985/86 in New York im Museum of Modern Art, in London in der Tate Gallery und im Sprengel Museum in Hannover ausgestellt worden (Lot 286, € 300/500.000).
Auf € 600/800.000 ist Max Liebermanns herausragende, mit 128 x 178 cm großformatige „Judengasse in Amsterdam“ aus dem Jahr 1909 geschätzt. Im reichen Schaffen Liebermanns findet sich nur eine kleine Anzahl Gemälde von solch monumentalem Format. Mit wenigen Ausnahmen werden diese bedeutenden Werke heute in wichtigen nationalen und internationalen Museen bewahrt (Lot 261).
Pablo Picasso ist mit "Deux Pigeons“, einer Farbkreidezeichnung von 1946 präsent (Lot 292, € 180/220.000). Sehr charakteristisch für die Malerei Lovis Corinths sind Blumenstillleben – häufig ein klassisches "Memento Mori". Die angebotenen „Blumen in Vase“ von 1923 aus der späten, fast abstrakten Werkphase liegen bei € 150/200.000 (Lot 262). Das Schaffen des Schweizers Ernest Biéler reflektiert die wichtigen künstlerischen Strömungen seiner Zeit: die Ideen von Realismus, Impressionismus und Art Nouveau. Auf € 150/200.000 kommt sein Aquarell „Portrait eines Mannes mit Tabakdose“ aus dem Jahr 1907 (Lot 255).
Die mythischen Tierbilder Ernst Wilhelm Nays bilden den ersten greifbaren Themenblock in seinem Werk. Nay inszeniert hier die Begegnung von Mensch und Tier – wie im vorliegenden Gemälde „Elch und Elchkuh“ von 1935 (Lot 287, € 160/180.000). Mela Muters "Spanischer Tanz (Danse espagnole)” von 1913 ist mit € 100/150.000 bewertet (Lot 253, € 100/150.000). Mit „Abend im Moordorf“ (1898) erfasst Otto Modersohn die ganze Umgebung der Moorlandschaft. Die mit 109 x 214 cm außergewöhnlich große Leinwand liegt bei € 100/120.000 (Lot 250). Mit derselben Taxe ist auch die 1942 entstandene Leinwand „Maler und Modell“ von Willi Baumeister versehen (Lot 289). Der Schweizer Gottardo Segantini erhält wichtige Impulse durch seinen Vater Giovanni und durch seinen Zeitgenossen Ferdinand Hodler. „Lagrev in autunno“ von 1921 kommt auf € 80/120.000 (Lot 254). Giacomo Manzùs um 1956/1957 gearbeitete Bronze-„Tänzerin” ist auf € 80/120.000 geschätzt (Lot 294). Mit einer Taxe von € 80/100.000 ist Hans Purrmanns „Küstenlandschaft bei Lacco Ameno, Ischia“ von 1956 versehen (Lot 276).
Zu den künstlerisch besonders interessanten Gemälden Georg Schrimpfs gehören die musealen Fenster- und Balkonbilder, zu denen die vorliegende Komposition "Am Morgen" von 1936 zu zählen ist (Lot 271, € 60/80.000). André Lanskoys „Les Noirs gagnent" 1958 liegt bei € 50/70.000 (Lot 293), während Victor Servranckx mit „Opus 4“ von 1924 auf € 40/60.000 kommt (Lot 284) und Georg Muche mit seinen zehn Aquarellen aus der Folge „Leuchtperpendikel“ von 1916 mit € 40/60.000 bewertet ist (Lot 280). HAP Grieshaber ist mit einer ganz außergewöhnlichen Arbeit vertreten: Die sechs großformatigen Original-Holzschnitte aus „Der Rhein“ verfügen über das Gesamtmaß von 300 x 117 cm (Lot 295, € 30/40.000).
Vervollständigt wird die Offerte u. a. von Papierarbeiten des deutschen Expressionismus, darunter eine furiose szenische Gouache von Ernst Ludwig Kirchner aus den Jahren 1912/1913 ("Pantomime Reimann I", € 30/40.000), ein farbintensives Landschaftsaquarell von Erich Heckel ("Osterholz", € 20/30.000) sowie zwei atmosphärische Stillleben von Karl Schmidt-Rottluff (€ 35/40.000 und € 25/35.000).
Vorbesichtigung
Berlin: 14. und 15. Mai (Poststraße 22, 10178 Berlin)
Köln: 25. bis 30. Mai (Neumarkt 3, 50667 Köln)
Auktion
Köln: 31. Mai, 17 Uhr (Neumarkt 3, 50667 Köln)