Nachbericht Kunstgewerbe

Die Auktionen Schmuck und Kunstgewerbe am 16. und 17. November bei Lempertz in Köln waren erfolgreich. Insbesondere die Schmuck-Auktion war mit über einer Million Euro Umsatz die bisher erfolgreichste.

Steiler Anstieg beim Schmuck

Die Erfolgskurve der Schmuckversteigerungen bei Lempertz zeigt stetig und ununterbrochen nach oben. Die Auktion von vergangenen Donnerstag war mit über einer Million Euro Umsatz und einer hohen Absatzquote die bisher bei weitem erfolgreichste. Der 299 Positionen umfassende Schmuckkatalog versammelte römische Steinschnitte, historischen Schmuck, darunter seltener Diamantschmuck der Belle Époque und des Art Déco, aus einer nord-deutschen Privatsammlung und zeitgenössischen Künstlerschmuck.

Groß war die Steigerung für eine in Paris um 1770 gearbeitete Pendule squelette d´époque Louis XVI, die nach einem längerem Bietgefecht von 10/15.000 bis auf 39.700 emporgesteigert wurde (Lot 1356). Sehr erfolgreich war auch das 1903/04 für Meißen entworfene Porzellan von Henry van de Velde: 14 Suppenteller, vier Speiseteller und ein Aschenbecher schnellten von 5.5/16.000 bis auf 58.300 empor (Lots 1500 – 1502). Eine Augsburger Figurenuhr Urania aus vergoldetem Kupfer und Bronze, von Hans Buschman im zweiten Viertel des 17. Jh. geschaffen, ging für 54.500 in die Hände eines deutschen Sammlers (Lot 1608, 40/60.000).

Vollständig abgesetzt wurde modernes Porzellan mit Arbeiten von Taxile Doat für Sèvres aus einer westfälischen Privatsammlung und aus der Sammlung Jedding; das exzellente Gesamtergebnis summierte sich auf über 171.000 Euro.

Eine herausragende Steigerung erlebte ein 6 cm hoher Pomander aus Süddeutschland oder Holland vom Anfang des 17. Jh. Mehrere Bieter rangen um das auf 15/17.000 geschätzte silberne und vergoldete Objekt und trieben es bis auf 67.000 (Lot 1617). Ein um 1709 – 1712, geschaffenes, bedeutendes Paar Augsburger Wandleuchter des Meisters Johann Valentin Gevers stieg bis auf 74.400 (Lot 1634, 40/45.000). Aus einer niedersächsischen Privat-sammlung kam das früheste Objekt der Silberofferte: Ein vergoldeter Renaissance-Deckelhumpen mit Reliefplaketten aus der Folge der „sitzenden Tugenden“ nach Peter Flötner, den der Nürnberger Meister Jobst Heberlein um 1575 – 1580 fertigte. Für 55.800 ging der Humpen an ein deutsches Museum (Lot 1603, 35/40.000).