Preußen Auktion erzielt mit 1,3 Millionen Euro Rekordergebnis

Die am 21. April bei Lempertz in Berlin veranstaltete Preußen Auktion war sehr erfolgreich und erzielte mit einem Ergebnis von 1,3 Millionen Euro eine Zuschlagsquote von über 100%. Bei der traditionell die Frühjahrssaison eröffnenden Versteigerung kamen Preußische Pretiosen wie Porzellan, Silber, Berliner Eisen und Malerei zum Aufruf.

Gleich zu Beginn der Auktion lieferte sich der bis auf den letzten Platz besetzte Saal ein heißes Bietgefecht und trieb den auf 1.000 - 1.500 Euro geschätzen Seltenen Teller aus dem Service für den Schwarzen Adler-Orden auf 8.700 Euro. König Friedrich I hatte das Fayence-Tafelervice 1701 bei der Delfter Manufaktur "De Grieksche A" anlässlich seiner Krönung in Auftrag gegeben (Lot 6). Auch in diesem Jahr kamen wieder seltene Objekte aus der Königlichen Porzellan Manufaktur (KPM) zum Aufruf, die sehr gute Ergebnisse erzielten. Eine Bedeutende Kratervase mit Panorama Unter den Linden kam auf 74.400 Euro (Lot 245, Schätzpreis 60.000 - 80.000 Euro) und eine Bedeutende signierte Kratervase mit Ansicht 'Die Linden-Promenade in Berlin' erreichte 47.100 Euro (Lot 234, Schätzpreis 35.000 - 45.000 Euro). 37.200 Euro erzielte eine Seltene Adlerhenkel-Vase mit Ansichten von Berlin und Potsdam (Lot 236, Schätzpreis 30.000 - 50.000 Euro) und ein Paar Volutenkrater im attischen Stil kam auf 27.300 Euro (Lot 282, Schätzpreis 20.000 - 30.000 Euro). Ein Teller mit 'Ansicht der Zelte bei Berlin' konnte mit einem Ergebnis von 22.300 Euro seine Taxe verdoppeln (Lot 193, Schätzpreis 10.000 - 12.000 Euro) und ein Teller mit Ansicht 'Der Jaspis-Saal in den neuen Kamern bey Sanssouci' löste einen heftigen Bieterkampf zwischen Saal-, Online- und Telefonbietern aus, wodurch er seine Taxe von 1.200 - 1.500 Euro weit hinter sich ließ und 8.100 Euro erzielte (Lot 207).

Eine imposante Preissteigerung erzielte ein Johann Heinrich Schröder zugeschriebenes Porträt Kronprinz Friedrich Wilhelms III. von Preußen. Das in den letzten 100 Jahren bereits zweimal von Lempertz versteigerte Pastell erzielte das Rekordergebnis von 86.800 Euro (Lot 164, Schätzpreis: 15.000 - 20.000 Euro). Das in Theodor Fontanes 'Wanderungen durch die Mark Brandenburg' erwähnte Bildnis König Friedrich II. von Preußen des Hofmalers Charles Amédée van Loo kam auf 99.200 Euro (Lot 31, Schätzpreis 80.000 - 100.000 Euro) und die Lesende mit roter Jacke (Bildnis Ursula Waetzoldt) aus dem Jahre 1925 des deutschen Malers Oskar Moll erreichte 27.300 Euro (Lot 347, Schätzpreis 14.000 - 16.000 Euro).

Die Silberofferte wurde von einem Leuchterpaar aus dem Tafelservice Friedrichs des Großen des Hofschmieds Christian Lieberkühn aus dem Jahre 1746/1747 angeführt und erzielte 47.100 Euro (Lot 29, Schätzpreis 40.000 - 60.000 Euro). Ein Paar Rokoko-Girandolen des Kopenhagener Goldschmieds Andreas Jacob Rudolph aus dem Jahr 1755 , das ursprünglich als Ergänzung des Augsburger Tafelsilbers am dänischen Hof unter Frederik V diente und später durch Heirat an das Königliche Haus Hannover gelangte, ließ seinen Schätzpreis von 15.000 - 18.000 Euro weit hinter sich und erreichte ein Ergebnis von 34.700 Euro (Lot 43). Ein Paar Platten für die Grafen von Schwerin aus dem Jahre 1800 verdreifachte ihre Taxe und kamen auf 6.800 Euro (Lot 144, Schätzpreis 2.000 - 3.000 Euro).

Auch Berliner Eisen war dieses Jahr sehr begehrt und so konnte ein Paar Teller mit Jahreszeitmotiven seinen Schätzpreis von 800 - 1.000 Euro vervierfachen und 4.100 Euro erzielen (Lot 27). Eine anlässlich der ersten Eisenbahnverbindung zwischen Berlin und Hamburg entstandene Neujahrsplakette 1848 kam auf 2.100 Euro (Lot 279, Schätzpreis 800 - 900 Euro) und ein Preußisches Eisencollier aus dem Jahre 1825 erreichte 5.200 Euro (Lot 200, Schätzpreis 1.800 - 2.300 Euro).

Hervorzuheben sind noch eine dreieinhalb mal drei Meter große Tapisserie mit Chinoiserie von Anfang des 18. Jahrhunderts, die für 27.300 Euro den Besitzer wechselte (Lot 12, Schätzpreis 22.000 - 25.000 Euro) und ein Seltener und bedeutender Salonstuhl nach einem Modell von Karl Friedrich Schinkel aus den Jahren 1828 / 1830, der von einem Online-Bieter für 24.800 Euro übernommen wurde (Lot 239, Schätzpreis 20.000 - 22.000 Euro).