Spitzenobjekte aus Privatsammlungen

Besonders sind die Objekte aus wichtigen deutschen Privatsammlungen hervorzuheben. Offeriert werden aus einer deutschen Sammlung 21 chinesische Keramiken und einige Kunsthandwerksobjekte (bis 250.000 Euro). Aus einer rheinischen Privatsammlung kommen über 40 Cloisonné-Objekte (bis 80.000). Ein seltener großer Buddha Shakyamuni liegt bei 200.000 – 250.000 Euro ...

Einer der Höhepunkte der Auktionist eine seltene große feuervergoldete Bronze Figur des Buddha Shakyamuni. Die 50 cm große Bronze ist im 17. Jahrhundert in der späten Ming-Zeit entstanden. Die Figur kommt aus einer rheinischen Privatsammlung: Der Sammler war ein Industrieller am Niederrhein, der in den 1920er- und 1930er-Jahren umfangreich europäische Graphik und Zeichnungen, Gemälde und Porzellan sammelte, aber auch, wie es damals Mode war, Ostasiatika besaß. Er kaufte im Wesentlichen im Rheinland, bei Walter Bornheim und Lempertz in Köln. Die Sammlung wurde nach dem Tod der Witwe teilweise verkauft, teilweise an die Söhne vererbt.

Aus dem Besitz eines der Enkel stammt dieser eindrucksvolle Buddha. Er kam am 11./12. Dezember 1931 im Auktionshaus Lempertz zum Aufruf. Die Taxe für die außergewöhnliche Figur liegt bei 200.000 – 250.000 Euro (Lot 694).

Eine weitere beachtliche deutsche Sammlung mit 21 Keramiken und Kunstgewerbewird von einem sehr seltenen und feinen Ge-Teller der südlichen Song-Zeit/Yuan-Zeit (1127 – 1368) überstrahlt. Das craquelierte Steinzeug der Südlichen Song-Dynastie (1127 – 1279) umgibt seit Jahrhunderten eine Aura des Geheimnisvollen. Connaisseure der Yuan- und Ming-Zeit lobpreisten seine Schönheit und Eleganz in Texten und Gedichten. Der hier nun zur Auktion stehende Teller ist zweifellos eines der seltensten chinesischen Steinzeuge, die jemals in Deutschland gesammelt wurden. Er weist sowohl Eigenschaften der Guan-, als auch der Ge-Ware auf, kann je nach Standpunkt des Betrachters der einen oder der anderen Ware zugeschrieben werden. Aufgrund seiner Ähnlichkeit in Form und Glasur zu Vergleichsstücken in der jüngsten Ausstellung von Ge-Waren im Palastmuseum ist stark anzunehmen, dass er aus dem Ge-Ofen der Südlichen Song oder Yuan-Zeit stammt. Der in den 1920/30er-Jahren im europäischen Kunsthandel erworbene Teller mit einem Durchmesser von 14 cm ist ebenfalls mit 200.000 – 250.000 Euro bewertet (Lot 867).

Aus einer weiteren rheinischen Privatsammlung stammen über 40 Cloisonné-Objekte mit Schätzpreisen zwischen 400 und 80.000 Euro. Bedeutendstes Los ist mit einem Durchmesser von 43 cm eine große kaiserliche Cloisonné-Almosenschüssel, die mit der Vierzeichenmarke Qianlong und aus der Zeit (1736 – 1795) versehen ist. Solche Schalen sind nicht nur selten, sondern in dieser Größe auch äußerst ungewöhnlich. Vermutlich wurde sie für buddhistische Zeremonien am Kaiserhof in Peking oder Rehol oder als Geschenk an einen Tempel, der vom Kaiser besonders bedacht werden sollte, in Auftrag gegeben. Der Schätzpreis beträgt € 60/80.000 (Lot 787).

Neben der regulären Offerte japanischer Kunst mit Kunstgewerbe, Keramik, Porzellan, Malerei, Rüstungen, Schwertern und Schwertschmuck, mit Lack, Sagemono und Netsuke werden zwei bedeutende Privatsammlungen angeboten: Der zweite Teil der Papp Collection of Netsuke und eine rheinische Sammlung mit Netsuke, Inrô und Sagemono. Auch der zweite Teil der im Frühjahr mit beachtlichem Erfolg versteigerten ersten Partie einer über mehrere Genrationen zusammengetragenen Sammlung mit Netsuke aus dem 18. und 19. Jahrhundert wird wieder in einem eigenen Katalog präsentiert. Die über 180 Stücke sind mit Taxen von 300 bis 5.000 Euro versehen.

Eines der bedeutenderen Stücke ist ein feines Netsuke des stehenden Kan’u, signiert Minkoku und mit 3/4.000 Euro bewertet (Lot 264). Ein weiterer Höhepunkt ist eine große und bemerkenswerte rheinische Sammlung mit insgesamt 140 Objekten aus dem 18. – 20. Jahrhundert, darunter 75 Inrô und 65 Netsuke und Sagemono, die auch in einem separaten Katalog offeriert werden (Taxen von 50 bis 4.500). Eines der Spitzenstücke der Sammlung ist ein 5-teiliges Inro aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, signiert Toshihide und rotes Siegel 'to' (Lot 544, € 4/4.800).