Kunstgewerbe - Retour d’Egypte

Schmuck

Die Schmuck-Auktion, eine der besten der letzten Jahre, lief glänzend und erzielte nach Wert ein Resultat von weit über 100% der Gesamttaxe.

Neben der Offerte mit Schmuckarbeiten der Antike bzw. im archäologisch-historisie-renden und historischem Schmuck wurden auch qualitätvolle englische Porträtminiaturen, feiner Steinschmuck der Epochen Belle Epoque und Art Déco angeboten. Den größten Erfolg errang eine Art Déco-Brosche "Retour d'Egypte" von Janesich, Paris, um 1925 aus Platin und mit zahlreichen geschnittenen Farbsteinen verziert: Sie wurde allein von über elf Telefonen von € 8.000 bis auf € 40.000 emporgetrieben (Lot 82). Die Sammlung von 70 Schmuckstücken aus dem Nachlass Günter Kauth (1946–2016), Frankfurt a. M. ist vollständig und mit deutlich über den Taxen liegenden Resultaten abgesetzt worden – darunter etwa ein wohl aus dem 19. Jh. stammender Siegelring nach antikem Vorbild: Er wurde von 800 Euro bis auf € 21.000 katapultiert (Lot 23).

Der Künstlerschmuck bildete wieder einen besonderen Schwerpunkt der Auktion und war prominent vertreten. Den größten Erfolg konnte hier mit € 27.500 ein paar Ohrgehänge von Hemmerle mit Aquamarinen und Spitzenachaten verbuchen (Lot 145 € 8/10.000). Auch der moderne Schmuck bot Hochkarätiges: Besonderes Highlight war der amerikanische Cartier-Ring aus Platin mit einem strahlend blauen natürlichen Ceylonsaphir ca. 14 ct, der erst für € 45.000 in die Hände des europäischen Handels wechselte (Lot 188, 25.000).

Highly Important Mortars from the Schwarzach Collection III

Der dritte Teil der bisher überaus erfolgreich versteigerten in Europa wohl größten und bedeutendsten Mörser-Sammlung Schwarzach umfasste insgesamt 152 Lots und lief erneut sehr erfreulich.

Aus den insgesamt 19 persischen Mörsern ragte mit € 13.000 ein der historischen Region Khorassan zugeschriebener und aus dem 12. – 13. Jh. stammender bedeutender islamischer Bronze-Mörser mit Silbereinlagen heraus (Lot 505, € 3/4.000). Neben französischen Mörsern der Renaissance wurden auch wieder niederländische und niederrheinische Mörser offeriert. Der Fokus lag hier auf den Erzeugnissen der Gießerfamilie Hachmann aus Kleve (Lots 536, 542, 550, 555, 589). Zusätzlich wurden vornehmlich süddeutsche gotische Mörser aus Nürnberg und Umgebung angeboten (bis € 10.000). Eine Anzahl von 37 Einhenkel-Mörsern aus der Zeit des 15. Jahrhunderts stammten zumeist aus Nürnberg und Umgebung. Besonders imposanter Vertreter dieses Kapitels war ein großer Nürnberger Einhenkelmörser mit Akanthusblattrelief“, der für € 19.000 in den englischen Handel ging (Lot 606, € 8.000). Ein bedeutender und musealer Mörser von Albert Hachmann aus der Zeit um 1548 aus anderem Privatbesitz ging für € 24.000 in eine niederländische Sammlung (Lot 647, € 15/20.000).

Silber

Spitzenlos wurde das von Johann Eissler um 1665 – 80 in Nürnberg gearbeitete museale Trinkgefäß in Form eines Mörsers. Ein Sammler aus Portugal konnte sich mit der Bewilligung von € 42.500 gegen die Konkurrenz durchsetzen (Lot 1012, € 30.000).

Aus den 17 Lots erlesenen Straßburger Silbers aus einer norddeutschen Sammlung ragte mit € 24.000 ein in Straßburg von Jean-Louis I Imlin, um 1698 geschaffener Magistratsbecher der Stadt Hagenau heraus (Lots 1143).

Porzellan

In einem gesonderten Kapitel wurden rund 109 Meissener Porzellane mit Dekoren nach asiatischen Vorbildern und mit feinster Blumenmalerei als dritter Teil der von Lempertz so erfolgreich versteigerten Münsteraner Sammlung Renate und Tono Dreßen offeriert. Auch diesmal übertraf sie nach Wert die Schätzpreise ganz erheblich; an der Spitze standen mit € 10.000 zwei Teller mit Jagdszenen, die Mitte des 18. Jh. in Meissen, dem Dekor von Franz Ferdinand Mayer in Pressnitz / Prísecnice, zugeschrieben, entstanden sind (Lot 1313). Auch die 45 bedeutende frühe Meissener Wappen-Porzellane und bedeutende Kaendler-Figuren umfassende Sammlung aus pfälzischem Privatbesitz wurde exzellent abgesetzt.

 

Für Rückfragen stehe ich Ihnen unter 0221/92 57 29–30 gerne zur Verfügung.

Edgar Abs, Presse – und Öffentlichkeitsarbeit, Köln, 7. Juni 2021