Photographie - Rom im 19. Jahrhundert

Ein besonderes Highlight der Photographie-Offerte in diesem Herbst war die Versteigerung einer Sammlung von 80 frühen Ansichten von Rom aus dem 19. Jahrhundert aus der Sammlung Orsola und Filippo Maggia.

Den höchsten Zuschlag in der durchweg gut bebotenen Auktion erzielte das Album des bis heute nicht weiter identifizierten Monogrammisten "L.L." mit 35 Ansichten Roms, das für € 12.000 an einen US-amerikanischen Privatsammler ging (Lot 867, € 12/15.000). Besonders nachgefragt waren, den Erwartungen entsprechend, die frühen Salzpapierabzüge von Giacomo Caneva und Frédéric Flachéron, den Initiatoren und Protagonisten der Scuola Romana di Fotografia. Canevas "Studie mit Felsen und Bäumen, Campagna Romana" (Lot 857, € 4/5.000) wurde für € 4.100 ebenfalls an einen amerikanischen Privatsammler verkauft, seine "Phokas-Säule, Forum Romanum" (Lot 810, € 2.200) wechselte für € 3.000 den Besitzer. Flachérons zauberhaft zarte Aufnahme "Tempel des Jupiter und Septimius-Severus-Bogen, Forum Romanum" (Lot 809, € 2.200) erzielte € 2.500.

Zu den weiteren Highlights zählten James Andersons berühmten Ansichten des Forum Romanum, darunter der "Blick auf das Kapitol" mit einem Ergebnis von € 2.500 (Lot 817, € 1.200) sowie die kanonische Ansicht des "Tempel des Saturn" (Lot 802, € 1.200/1.500), das € 2.100 erzielte.

Die anschließende Auktion "Photographie" konnte ebenfalls mit zahlreichen Höhepunkten aufwarten. Heftig umkämpft war die lichte Landschaftsaufnahme "Verso Lagosanto" aus der Serie "Il profilo delle nuvole" von Luigi Ghirri. Gleich mehrere kaufinteressierte Sammler, überwiegend aus Italien, trieben den Preis der Farbphotographie auf € 14.500 (Lot 1046, € 3/4.000).

Rudolf Koppitzs berühmte "Bewegungsstudie" einer Gruppe russischer Tänzerinnen aus dem Jahr 1925 erwies sich erneut als ein bei Sammlern besonders beliebtes Motiv des Photographen und ging mit € 7.500 in italienischen Privatbesitz über (Lot 909, € 5/6.000). Der Förderturm der "Zeche Germania, Dortmund-Marten", festgehalten mit neusachlichem Blick von Albert Renger-Patzsch und hier als Vintageprint von herausragender Qualität aus dem Nachlass des Architekten Fritz Schupp vorliegend, wurde mit € 7.000 von einer Sammlerin aus Süddeutschland übernommen (Lot 917, € 3.500). Otto Steinerts Luminogramm "Die Lampen der Place de la Concorde" aus dem Jahr 1952 erinnerten an eine gestische Malerei des Informel; es wechselte für € 16.000 seinen Besitzer und blieb ebenfalls in Deutschland (Lot 939, € 12/15.000).

Eine preisliche Verdoppelung erfuhr ein Portrait des Musikers Nick Cave als Lithprint von Anton Corbijn das erst bei € 12.500 von einem niederländischen Bieter übernommen werden konnte (Lot 1033, € 5/6.000).