Zeitgenössische Kunst - Trust Lust

An der Spitze der Offerte standen Donald Judd mit einer skulpturalen Arbeit für € 500.000 und mit € 213.000 eine stark gestiegene Leinwand von Copley. € 119.000 mussten für „Mein Kölner Dom, Wrapped“ von Christo aufgewendet werden. Mit € 94.000 war auch ein kleines Gemälde von Gerhard Richter erfolgreich.

 

Höhepunkt der zweitägigen Auktion Zeitgenössische Kunst war mit € 500.000, die europäischer Handel investierte, Donald Judds "Half Solid Tube Piece“ aus dem Jahr 1990. Die Arbeit mit großen kastenförmigen Objekten aus Sperrholz beginnt Donald Judd Anfang der 1960er Jahre. Durch die Plazierung direkt auf dem Boden besitzen sie einen unmittelbaren Bezug zu dem umgebenden Raum und werden durch einen halbröhrenförmigen Einschnitt an der Oberseite in ihrer Blockhaftigkeit aufgebrochen. Sie sind vollständig in kadmiumroter Farbe gestrichen. Das helle, leuchtende Rot ist nach seiner Ansicht nach die einzige Farbe, die die realen Dimensionen und die scharfkantigen Konturen der kubischen Objekte präzise sichtbar macht (Lot 142, € 400/500.000).

William Nelson Copley war mit zwei Werken vertreten, darunter mit einer 163 x 138 cm messenden, unbetitelten Arbeit („Trust Lust“) aus dem Jahr 1989. Ein deutscher Sammler konnte sich erst mit der Bewilligung von 213.000 gegen die hartnäckige Konkurrenz durchsetzen (Lot 198, € 80/120.000).

Christos Zeichnung „Mein Kölner Dom, Wrapped“ von 1992 wurde für 119.000 von einem deutschen Sammler ersteigert (Lot 188, € 100.000). Gerhard Richter war – wie stets bei Lempertz – mit mehreren Werken vertreten. Den meisten Erfolg hatte die nur 20 x 27,4 cm messende 1988 entstandene Leinwand „Blech“, die für € 94.000 von einem japanischen Museum übernommen wurde (Lot 123, € 60/80.000).

Roy Lichtensteins Leinwand „The Valve“ aus dem Jahr 1954 ging mit € 88.000 in österreichischen Handel (Lot 114, € 70/80.000). „Big Red Lantern Flowers, April 16“, eine 2014 gearbeitete Skulptur aus lackiertem Aluminium auf poliertem Edelstahlsockel von Donald Sultan ging für € 81.000 nach Portugal (Lot 170, € 50/60.000).

„Sway in warm light“, eine 3-teilige Leinwand Julian Stanczaks von 1998 ging für € 75.000 in eine deutsche Sammlung (Lot 214, € 60.000). € 62.000 erlöste Hans Hartung mit dem 1973 in Acryl auf Karton gemalten Bild „P1973-B16“ (Lot 102, € 40/60.000). Auf € 50.000 kam A. R. Penck (Lot 199), auf € 54.000 Paul Thek (Lot 176) und auf € 63.000 Günter Fruhtrunk mit einer Arbeit aus dem Jahr 162 (Lot 212).

Erfolgreichste Photoarbeit war mit € 40.000 „Industriebauten“, ein Portfolio mit 10 Gelatinesilberabzügen aus dem Jahr 1968, das nun von Londoner Handel übernommen worden ist (Lot 143, € 18/20.000).

Für folgende Werke hat es Vorbehaltszuschläge gegeben:
–    Eine Bronze von Joannis Avramidis mit € 175.000 (Lot 111);
–    Karel Appels Gemälde „Nue“ aus der Serie der weiblichen Akte von 1961 mit € 225.000 (Lot 155).
–    Marcel Broodthaers mit seiner 9-teiligen Arbeit „Gestalt-Bild-Abbildung“ mit € 400.000 (Lot 179) wie auch für „Socle“, ein skulpturales Werk des Künstlers mit € 119.000 (Lot 178).