Emil Nolde - Blumenstilleben (Blaue, dunkelrote und gelbe Blüten) - image-1

Lot 789 D

Emil Nolde - Blumenstilleben (Blaue, dunkelrote und gelbe Blüten)

Auction 905 - overview Köln
02.06.2007, 00:00 - - 900. Auktionen - Moderne Kunst
Estimate: 110.000 € - 120.000 €
Result: 109.480 € (incl. premium)

Emil Nolde

Blumenstilleben (Blaue, dunkelrote und gelbe Blüten)
Um 1930/1935

Aquarell 47,8 x 34,6 cm Unten links mit Bleistift signiert Nolde.

Auch, und ganz besonders die überraschend großformatigen, oft bildmächtigen Blumenaquarelle zeigen den harmonischen Farbklang der jahreszeitlich zusammengehörenden Blüten aus Noldes Blumengarten auf der Utenwarf.
"Wenn die Bodennähe im romantisch, phantastisch freien Schaffen mir zu schwinden schien, stand ich suchend wieder vor der Natur, Wurzeln in die Erde versenkend und demütig in vertieftem Sehen, mit den Augen aufnehmend, mit den Augen wiedergebend, und ein wenig Mensch dazu", schrieb der Künstler in einem Brief um 1950 (zitiert nach: Martin Urban. Emil Nolde - Blumen und Tiere, Köln 1979/1980, S. 35). Nolde drückte damit mit seinen Worten aus, "daß er die Farben der blühenden Blumen gleichsam als Urquell und Grundstoff seines Schaffens empfand. Das Blumenbild ließ seiner Farbenphantasie mehr Freiheit als andere Themen, hier konnte er seine Vorstellung von der Musikalität und absoluten Wirkung der Farbe bis in die Nähe der Abstraktion treiben, ohne die Bindung an die Natur zu verlieren, die immer Voraussetzung seines Schaffens blieb [...]. 'Vor der Natur waren meistens die vollen, satten Farbenklänge meine Freude. Doch auch zuweilen bewegten mich die zarten und zartesten Vorgänge.' Farben sind im Werk des Malers Stimmungswerte, ihre psychische und spirituelle Wirkung gehört zum Inhalt der Bilder. Aber ihre Bedeutung reicht weiter. Nolde hat eine unmittelbare sinnliche, erotische Beziehung zur Farbe, sie ist sein eigentliches Kommunikationsmittel in der menschlichen Begegnung." (Martin Urban, in: op. zit. S. 35/36).

Certificate

Mit einer Foto-Expertise von Martin Urban, Stiftung Ada und Emil Nolde, Seebüll, vom 12.10.1999