Lot 915 Dα

"De man met de waterzak" gehört in die Reihe der Jünglingsdarstellungen, deren überschlanker Körper durch die jugendstilig-kantige, besondere Haltung der eng an den Körper gepressten Arme stark betont wird: Sei es, daß die Arme vor der Brust verschränkt werden wie bei den Brunnenfiguren für das Folkwang Museum Hagen (heute in Essen) oder daß sie etwas tragen (aus dem gleichen Jahr gibt es den "Reliquienträger", eine Marmorplastik, ehemals ebenfalls im Folkwang Museum in Hagen und heute im Besitz des Königlichen Museums der schönen Künste in Antwerpen).
Befindet sich das Marmor-Exemplar heute im Museo d´Arte Moderna in Venedig, so besitzt das Museum für Schöne Künste in Gent nicht nur die Gipsfassung sondern auch einen Bronzeguß, mit dem das vorliegende Exemplar verglichen worden ist. Weitere Güsse befinden sich in Brüssel, Paris (Musée d'Orsay), im Rijksmuseum Kröller-Müller, Otterlo sowie in den Museen von Halle und Kassel. Im Folkwang Museum, Essen (ehemals Hagen) gibt es darüberhinaus eine veränderte Fassung des Motivs, bei der das ausgeschüttete Wasser als auf den Boden auftreffender Wasserstrahl mit dargestellt ist (vgl. Deutsche Kunst und Dekoration, XIII. Jahrgang, Januar 1910, Heft 4, S. 242 mit Abb.).