Bronzerelief. 74,2 x 56,8 cm. Unten links signiert F. KLIMSCH.
vgl. Braun 10
Die vorliegende Bronzeplatte in dieser Form höchstwahrscheinlich ein Unikat.
Fritz Klimsch hatte für seinen 1897 im Alter von 58 Jahren verstorbenen Vater ein Grabdenkmal entworfen. "Ich schuf eine Bronzeplatte, umrahmt von einer Steinarchitektur, mit einer weiblichen Gestalt, die einen Lorbeerzweig auf das Grab legt. Alles, was ich an zarten Empfindungen zu geben imstande war, habe ich in diese Figur, die doch ganz in seinem Sinne sein sollte, hineingelegt." (Fritz Klimsch, Erinnerungen und Gedanken eines Bildhauers, S. 54 f, zit. nach: Hermann Braun, Fritz Klimsch, Eine Dokumentation, Köln 1991, S. 303).
Von diesem ersten Grabmal, das der Künstler schuf - das Grab auf dem Frankfurter Hauptfriedhof wurde 1953 aufgelassen - hat sich offensichtlich keine Photographie erhalten. Hermann Braun konnte in seiner grundlegenden und umfangreichen Klimsch-Monographie lediglich ein Photo nach dem Gipsmodell für die Grabplatte abbilden, ohne deren Abmessungen zu kennen. Dieses verschollene Relief, das in der freien Fläche oben links in großen Lettern den Namen des Verstorbenen mit dem üblichen Zusatz "R.I.P." ("Requiescat in pace") trug, entspricht in der Komposition dem vorliegenden Bronzerelief, das jedoch einige Abweichungen zeigt: Es fehlt - bis auf die Signatur unten links - die Schrift. Wesentlichster Unterschied ist aber, daß die Figur auf dem Gipsmodell aufgerichtet steht, während sie auf dem Bronzerelief den Lorbeerkranz nun (nicht Lorbeerzweig, wie Klimsch sich vielleicht fälschlich erinnerte) in gebückter Haltung auf das Grab legt.
Obwohl das Werk Spuren zeigt, die von einer Aufstellung unter freiem Himmel stammen könnten, wird es sich wegen der fehlenden Inschrift vermutlich doch nicht um das verschollene Relief vom Grab in Frankfurt handeln.
Catalogue Raisonné
vgl, Braun 1O
Provenance
Norddeutscher Privatbesitz (seit den 1960er Jahren)