Vintage, Gelatinesilberabzug hochglänzend, auf Agfa-Brovira-Papier. 17,9 x 24,2 cm. Rückseitig mit Bleistift signiert, betitelt, datiert und mit Angabe der Negativ-Nr. sowie mit Photographenstempel. - Obere rechte Ecke leicht geknickt.
Lot 170 und 171 sind zwei Arbeiten aus der Werkgruppe der „Pendel-Schwingungen“, abstrakten photographischen Bildern, die als „direkte Lichtgestaltungen“ entstanden, d.h. ohne die klassische Arbeit mit der Kamera. Sie sind, wie die Rhythmogramme Heinrich Heidersbergers und die Lichtgraphiken Heinz Hajek-Halkes aus der selben Zeit, den 1950er bis 1960er Jahren, in der Tradition der Photogramme der Avantgarde-Photographie der 1930er Jahre zu sehen.
Peter Keetman schreibt dazu: „So faszinierte es mich also besonders, Bewegungsvorgänge, die das Auge wohl ‚verfolgen', aber nicht ‚aufzeichnen' kann, mittels der Kamera festzuhalten. Monatelang habe ich an der Idee gedanklich gearbeitet, wie es wohl anzustellen sei, Bewegungsvorgänge, Schwingungen, festzuhalten, bis es mir eines Abends einfiel. Und noch an demselben Abend hatte ich 6 oder 8 Ergebnisse in der Fixierschale, die für mich ein Fest waren: ich hatte einen etwa 1 m langen dicken Draht in den Schraubstock gespannt, eine leichte Taschenlampe darangebunden, die Kamera frontal eingestellt und den Draht bei geöffnetem Verschluß schwingen lassen.“ (Zit. in: Ungegenständliche Photographie, Ausstellungsbeiheft Gewerbemuseum Basel 1960, o.S.)