Lot 963 Dα

Die fast aus dem Monochrom-Schwarzen entwickelte Darstellung eines nächtlichen Parks wird belebt durch Oberflächenstrukturen, die eine subtile Lichtregie führen.
In einem Weihnachtsgruß aus Davos vom 20. Dezember 1934 schrieb E.L. Kirchner an Carl Hagemann in Bezug auf die "Nacht":
"Ach ja, ich wollte Ihnen noch schreiben, was ich in dem Bild vom Schröder-Wiborg sehe. [...] alles ist so einfach, natürlich gegeben, naiv, das ist so selten und doch so rein Malerei mit Licht und Farbe. [...] Ich glaube schon, dass wenige etwas darin sehen, aber nehmen Sie einen Nolde, einen S-R und denken Sie sich die Schmissigkeit weg den modernen Anstrich und gehen Sie auf das Eigentliche, das Innerste, das Erlebnis, das der Arbeit zu Grunde liegt, ob dann bei denen soviel Liebe, soviel naive Kunst bleibt? Und gerade diese ist es, die wir in der deutschen Kunst mehr brauchen als je. Sie muss sich aus solchen Anfängen wie dies Bild sich entwickeln [...]." (Brief 583 in op.cit., S. 454/455)
Hagemann besaß neben Papierarbeiten auch ein weiteres Gemälde, das Schroeder-Wiborg nach dem Tode des Sammlers 1940 aus dem Nachlaß zurückerwarb ("Winterlandschaft bei Berlin", vgl. Objektnr. 1328 der Dokumentation).