Jan Brueghel d. J. - SONNTAGSVERGNÜGEN IM DORF. - image-1

Lot 1019 Dα

Jan Brueghel d. J. - SONNTAGSVERGNÜGEN IM DORF.

Auction 889 - overview Köln
20.05.2006, 00:00 - Alte Kunst
Estimate: 80.000 € - 85.000 €
Result: 113.050 € (incl. premium)

Jan Brueghel d. J.

SONNTAGSVERGNÜGEN IM DORF.
2 1630

K. Ertz schreibt in seinem Gutachten über den Erhaltungszustand des Bildes: "Der Erhaltungszustand ist als ganz hervorragend zu bezeichnen. Die Farben des Bildes, an keiner Stelle dünn oder verrieben, sind dick und pastos aufgetragen und machen einen juwelenhaften, leuchtenden Eindruck, als wäre das Gemälde gerade erst fertig geworden. Die übereinanderliegenden, durchscheinenden Lasuren sind in perfektem Zustand vorzufinden und sind typisch für die Zeit der Entstehung um 1630. Retuschen oder Übermalungen sind nicht festzustellen...". Jan Breughel d. J. wiederholt hier ein berühmtes, 1612 entstandenes Gemälde, das sich heute in der Alten Pinakothek, München, befindet. Dazu Ertz: "In der Motivanordnung und Darstellung weitgehend mit dem Münchener Bild identisch, ist doch dieses Gemälde ein in seiner technischen Perfektion phantastisches Kunstwerk, ganz typisch für die sich so häufig selbst zitierende flämische Malerei der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts...". Ertz setzt unser Bild mit vier vergleichbaren Gemälden J. Breughels d. J. in Beziehung: 1. "Dorflandschaft mit Viehmarkt" (Privatbesitz), entstanden um 1620. 2. "Dorfstrasse mit Kanal" (Schloss Johannisburg, Aschaffenburg), entstanden in den 30er Jahren. 3. "Dorfstrasse mit tanzenden Bauern" (Národni Galerie, Prag), entstanden in den 30er Jahren. 4. "Rast auf der Landstrasse" (Pinacoteca di Brera, Mailand), entstanden in den 30er Jahren. Zur Datierung des hier vorliegenden Bildes meint Ertz: "Das zu begutachtende Gemälde ist von seiner zeitlichen Entwicklung her... etwas früher als die Vergleichsbilder entstanden. Die an der Malweise des Vaters geschulte Pinselführung, die in liebevoller Genauigkeit jedem einzelnen Detail dieser Komposition nachspürt und die in vielem noch sehr an den Vater erinnert, deutet auf eine Entstehung gegen Ende der 20er Jahre hin, was ich nach meiner Kenntnis des Oeuvres von Jan Brueghel d. J. und der allgemeinen landschaftlichen Entwicklung der flämischen Malerei für durchaus schlüssig halte...".
K. Ertz wird das Gemälde als eigenhändiges Werk in den von ihm geplanten Addendumband zu seinem 1984 erschienenen Oeuvreverzeichnis der Gemälde Jan Breughels d. J. aufnehmen.

Certificate

K. Ertz.

Provenance

Privatsammlung, Antwerpen.