Lot 66 D

Angeregt durch die raumbezogene Kunst Lucio Fontanas und den engen Kontakt zu Piero Manzoni, mit dem er 1959 die Zeitschrift "Azimuth" in Mailand gegründet hatte, schuf Castellani seit 1959 monochrome Oberflächenstrukturen. Wie auch die anderen Künstler der europäischen ZERO-Bewegung stand er dem traditionellen Tafelbild kritisch gegenüber. Die vorliegende Arbeit ist ein typisches Relief dieser Zeit. Castellani bevorzugte die hell gefaßte Leinwand, um Licht und Schatten am besten wirken zu lassen. Der Bildträger ist durch regelmäßig gesetzte Nägel unterfüttert bzw. angehoben. Die Übergänge von der Wölbung zur Vertiefung sind weich fließend. Allein die Materie wird als Gestaltungsmittel eingesetzt. Die Arbeit gehört zu Castellanis monochromen, geometrisch strukturierten Werken der "pittura oggettale", der objekthaften Malerei.