Signiert unten links: W. Trübner.
Öl auf Leinwand. 62 x 76 cm.
Verso ein Klebeetikett des Kunstsalon Abel sowie der Atege München.
Hans Thoma hat die Stadt Kronberg fünf Mal gemalt; sie war für ihn wohl nicht allein aufgrund ihrer malerischen Lage von künstlerischem Interesse, sondern auch wegen der Künstlerkolonie, die es seit 1858 in der Stadt gab (Anja Frommator, op. cit., S. 29.). Das vorliegende Gemälde, von dem es eine weitere Fassung im Städel-Museum in Frankfurt gibt, zeigt Kronberg vom Südwesten her, von wo aus der Ausblick auf die Stadt mit der in den Himmel ragenden staufischen Burg am eindrucksvollsten ist. Die Bildkomposition wird durch eine klare farbliche und räumliche Dreiteilung bestimmt, durch das Grün der Wiese im Vordergrund, das Rot der Dächer im Mittelgrund und das Blau des Himmels im oberen Drittel des Bildes. Ein umzäunter Feldweg, der Kronthalerweg, lenkt den Betrachterblick in den Bildraum hinein, vorbei an den Häusern bis zu den Türmen der staufischen Burg. Diese Burg wurde in jener Zeit, als Trübner dieses Gemälde schuf, auf Initiative von Kaiserin Viktoria restauriert.
Provenance
P. Rauers, München; Slg. Georg Schäfer, Schweinfurt.
Literature
Klaus Rohrandt: Wilhelm Trübner, Kiel 1972, Bd. 2, G 625. - Zu Trübners Ansichten von Kronberg vgl.: Anja Frommator: Wilhelm Trübners Ansichten von Kronberg im Taunus und seine Verbindung zur Kronberger Künstlerkolonie, in: Ausst.-Kat. Frankfurt am Main 2001: Trübner. Die Frankfurter Jahre 1896-1903. Frankfurt am Main 2001, S. 29-33.
Exhibitions
"Wilhelm Trübner", Kunsthalle Basel, Basel 1927; "München 1869-1958. Aufbruch zur modernen Kunst", Haus der Kunst, München 1958; "Wilhelm Trübner", Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München u.a. 1994/95.