Signiert und datiert Mitte links: f. bol fecit 1648. (Signatur und Datierung scheinen erst spät entdeckt worden zu sein, denn in der älteren Literatur wird das Bild stets als unsigniert genannt).
Öl auf Leinwand (doubliert). H 121; B 91,5 cm.
Der in Dordrecht geborene Bol ging nach 1635 nach Amsterdam und wurde dort Schüler Rembrandts. In der Werkstatt des Meisters blieb er bis ca. 1640. Seinen ersten großen Auftrag erhielt Bol 1649 mit dem Gruppenporträt der Regenten des Amsterdamer Leprosenhauses. Seine Reputation wuchs ständig und bald galt er als einer der führenden Maler Amsterdams. In den Sechzigerjahren hatte Bol den Höhepunkt seines Ruhms erreicht und erhielt Aufträge von führenden Persönlichkeiten der Stadt, von städtischen und gemeinnützigen Institutionen. Zu seinen Auftraggebern zählten die Admiralität von Amsterdam und der Stadtrat von Leiden. 1669 schuf der Maler sein letztes datiertes Werk. - W. Bernt schreibt über Bol: "Bedeutender Schüler Rembrandts. In erster Linie ist er ein vorzüglicher Porträtmaler, in der Frühzeit in getreuer Anlehnung an Rembrandt... Er ist nüchterner und realistischer als sein Lehrer..." Bei der "Jungen Frau mit Perlenschmuck" handelt es sich wohl nicht um ein Porträt, sondern eher um eine biblische Gestalt, wenn nicht gar um die idealisierte Darstellung einer jungen Frau (tronie).
FARBTAFEL
Provenance
Slg. J.E. Stillwell, New York; Auktion Anderson, New York, 01.12.1927, Lot 203; Galerie Robert C. Vose, Boston; Galerie F. Kleinberger, New York (1931); Galerie D. Katz, Dieren (1940); Galerie Douwes, Amsterdam (1970); Auktion Fischer, Luzern, 02.06.1978, Lot 336; Galerie R.M. Sturm, München; Galerie Jack Kilgore, New York; Rheinische Privatsammlung.
Literature
A. Blankert, Ferdinand Bol (1616-1680), Een leerling van Rembrandt (Phil. Diss.), Utrecht 1976, S. 242, Nr. A129; Ders., Ferdinand Bol (1616-1680), Rembrandt's Pupil, Doornspijk 1982, S. 40 und 140, WVZ-Nr. 128, pl. 137; W. Sumowski, Gemälde der Rembrandt-Schüler, Bd. VI, Landau 1983 S. 3790, Nr. 2206.