Lot 1100 Dα

L. Meyer vergleicht das hier vorliegende Gemälde mit der in der Niedersächsischen Landesgalerie, Hannover, befindlichen Tafel "Euticius und Tartullius bringen die Knaben Maurus und Placidus zum hl. Benedikt". Diese, datiert 1495, gehörte zu einem von einem anonymen Lüneburger Meister für die dortige St. Michaeliskirche geschaffenen Zyklus von 30 Tafeln mit Szenen aus der Vita des hl. Benedikt, von denen nur noch zwei erhalten sind. Die Übereinstimmungen beider Bilder sind, so Meyer, evident und lassen den Schluss zu, dass unser Bild ebenfalls aus der Werkstatt dieses Lüneburger Meisters stammt. Ob er mit dem (früher "Meister Rudolf" genannten) "Meister der Lüneburger Fußwaschung" (benannt nach einem ebenfalls aus der Michaeliskirche stammenden und heute im Lüneburger Museum befindlichen Gemälde) identisch ist, wird von der Forschung unterschiedlich beurteilt.
Dr. H. G. Gmelin, Hannover, lokalisierte den "Sturz des Saulus" in einem Brief an L. Meyer vom 29.12.1989 in den Umkreis des Hamburger Malers Hans Borneman (gest. vor 1474).