Lot 1363 Dα

Holz geschnitzt, seitliche Abschlüsse alt angestückt. Große Reste der originalen Polychromie, restauratorisch gefestigt. Zuunterst ist in dem qualitätvoll geschnitzten und konturiert gestalteten Relief der offene Sarkophag zu sehen, aus dem die Halbfigur Christi hervorstrebt. Der dornengekrönte Christus ist nur mit einem Lendentuch bekleidet, zudem sind die Wundmale seines Kreuzestodes wiedergegeben, so dass er nicht als Auferstandener zu verstehen ist, sondern dem Typus des Schmerzensmannes entpricht. Der Charakter des spätmittelalterlichen Andachtsbildes wird durch die Assistenzfiguren der trauernden Muttergottes und des Lieblingsjüngers Johannes unterstrichen, der den Arm Christi mit Behutsamkeit stützt: anhand des Reliefs kann der andächtige Betrachter das Leiden und Sterben Christi nachvollziehen.
Ausbruch zwischen dem Lendentuch Christi und der Johannesfigur. Bestoßungen mit Abbrüchen an den Fingern und dem vorderen Gewandsaum Christi sowie wohl an den glatten Vorderflächen der seitlichen Abschlüsse. H 41 cm; B 42 cm; T 7,5 cm.
FRANKEN, Anfang 16. Jh.