Lot 1677 Rα

Die vorliegende Komposition hat Johann Christian Reinhart ab 1810 mehrfach gemalt. Inge Feuchtmayr listet in ihrem Werkverzeichnis zwei Fassungen (S. 326, Nr. G 32f, Abb. 60, und G 32g) sowie zwei "nicht aufgefundene Versionen" (G 83 und G 84) auf. Darüber hinaus tauchte eine bei Feuchtmayr nicht aufgeführte große, 1813 datierte Version (Öl auf Leinwand, 149 x 213 cm) auf einer Auktion von Thierry de Maigret am 6.6.2003 in Paris auf. Es existiert auch eine motivgleiche Zeichnung, signiert und 1810 datiert, auf der wie auf diesem Gemälde die Inschrift XAIPE (freue dich) über der Quelle zu lesen ist (Feuchtmayr, Z 117, S. 351). Alle in der Literatur bekannten Versionen unterscheiden sich in ihren Maßen voneinander und auch von unserem Gemälde. Dieses gelangte in den 30er Jahren nach Südafrika. Seidem dort in Familienbesitz.
Johann Christian Reinhart zog 1789 nach Rom, wo er 1847 starb. Seine anfangs realistische Landschaftsauffassung wandelte sich bald zu stimmungsvollen Ideallandschaften, in denen sich der Einfluss älterer in Rom tätiger Künstler wie Poussin oder Swanevelt niederschlug, aber auch der von Zeitgenossen wie Josef Anton Koch. Seine in Italien ab ca. 1807/8 entstandenen Landschaften vermitteln einen Eindruck paradiesischer Harmonie.