Öl auf Leinwand, doppelseitig bemalt, 54 x 69, 5 cm, gerahmt. Vorderseitig unten links in der Darstellung im Schrägverlauf schwarz signiert Helmuth Macke. - Rückseitig eine spätere Komposition mit Bodenseemotiv, darüber auf dem Keilrahmen links auf einem Papieretikett maschinenschriftlich betitelt und datiert "Helmuth Macke Seegelboot [sic] mit ruhendem Mädchen (1934)".
Den Sommer 1925 verbringt Helmuth Macke in Bayern, hier entsteht die heute im Kunstmuseum Bonn befindliche und datierte Variante einer "Oberbayrischen Landschaft", der das hier angebotene Gemälde stilistisch nahe kommt (vgl. u.a. Dominik Bartmann, Helmuth Macke, Recklinghausen 1980, Nr. 71 mit Farbabb.). In den fließenden, gegenstandsgebundenen Formen erinnern diese Arbeiten, wie es Burkhard Leismann schon feststellte, an das Werk von Heinrich Nauen. Für beide gemeinsam richtete Alfred Flechtheim 1927 eine Ausstellung in Düsseldorf aus. - Die später bemalte Rückseite des Gemäldes mit dem "ruhenden Mädchen" erinnert an Helmuth Mackes letzten Aufenthalt am Bodensee. Hatte er sich noch 1930/1931 in Ascona aufhalten können, wo er u.a. auch der Werefkin begegnete, so mußte er nach Deutschland zurückkehren und zog wenig später, 1933, von Krefeld nach Hemmenhofen. Hier kam er tragischerweise am 8. September 1936 beim Segeln durch einen Bootsunfall ums Leben.
Provenance
ehemals Geschenk der Vereinigten Seidenwebereien, Krefeld, an den Vorbesitzer (1947); seitdem in Familienbesitz
Exhibitions
ehemals als private Leihgabe im Clemens-Sels-Museum, Neuss (ca. 1948-1957/1958); Krefeld 1991 (Kaiser Wilhelm Museum Krefeld), Helmuth Macke, Nr. 36 ("um 1925" hier datiert)