Signiert und datiert unten rechts: Theod. Horschelt 1853.
Öl auf Leinwand, auf Holz aufgezogen. 63,6 x 79,5 cm.
Dieses Gemälde stellt eine jener Darstellungen des Orients dar, mit denen Theodor Horschelt Mitte des 19. Jahrhunderts höchst erfolgreich war. Es zeigt ein Beduinenpaar mit seinen Pferden, das in der Wüste ein Zelt aufgeschlagen hat. In der Bildmitte steht der Beduine mit einem Gewehr auf der Schulter, zum Horizont in die Ferne schauend, wo gerade die Sonne untergeht. Rechts von ihm befindet sich das Zelt, in dem seine Frau nur leicht bekleidet und mit entblößten Brüsten liegt. Zur Linken des Beduinen sieht man vier Araberpferde und im rechten Hintergrund einige Palmen.
Die Malerei Horschelts zeigt noch deutlich den Einfluss der biedermeierlichen Landschaftsmalerei, die er in München bei Michael Echter, Hermann Anschütz und Albrecht Adam erlernt hat. Um die orientalische Atmosphäre, vor allem das südliche Licht, zu evozieren, verwendet er dabei jedoch starke Komplementärkontraste, in diesem Bild zum Beispiel das Violett des Zeltes und das Gelb-Ocker des Sonnenlichts.
Dieses Werk entstand im Jahr 1853 und damit zu einem für die künstlerische Entwicklung Horschelts entscheidenden Zeitpunkt. In diesem Jahr unternahm er mit Freunden eine Reise nach Spanien und in die nordafrikanischen Länder, wo er - wie von ihm schon lange ersehnt - orientalische Themen an Ort und Stelle studieren konnte. Das vorliegende Gemälde dürfte eine Frucht dieser künstlerischen Reise sein.