Lot 1529 Dα

Der aus Morges stammende Schweizer Benjamin Vautier spezialisierte sich nach Studien und Aufenthalten u. a. in Paris und Düsseldorf auf die Genremalerei. Bekannt war er vor allem für seine Schilderungen des ländlichen Lebens, das er in zahlreichen Themen darstellte.
Das vorliegende Werk zeigt die Eigenschaften, für die Vautiers Werke geschätzt wurden: Eine präzise Schilderung der Situation und der Charaktere.
Dargestellt ist das Aufeinandertreffen eines Maklers und eines Bauern. Offensichtlich soll der Bauer ein Dokument unterzeichnen, das den Verkauf seines Landes besiegelt. Dies legen zumindest die Personen sowie die auf dem Tisch ausgebreiteten Gegenstände - Landkarte, Feder, Geldstücke sowie das Dokument - nahe. Eindringlich stellt Vautier die gegensätzlichen Charaktere der Figuren dar: Der selbstsichere, gutgekleidete Makler, der bereits im Stillen zu triumphieren scheint; neben ihm sein Gehilfe, etwas ungepflegt und mit einer einfältigen Physiognomie ausgestattet, der den Bauern zur Unterzeichnung des Dokuments drängt; der in sich gekehrte Bauer, der in seiner Verzweiflung vor sich hinstarrt sowie dessen Frau, die ihr Kind an der Hand haltend bei ihrem Mann steht und die Szenerie ängstlich beobachtet.
Die genaue Beobachtungsgabe Vautiers zeigt sich nicht nur in der Darstellung der Personen, sondern auch in der Wiedergabe der stilllebenhaft erfassten Gegenstände wie der leeren Wiege oder den ärmlichen Habseligkeiten des Bauern auf dem Wandregal.