Heinrich Friedrich Füger, attributed to - PORTRAIT OF A YOUNG MAN (WOLFGANG AMADEUS MOZART?) - image-1

Lot 1132 Dα

Heinrich Friedrich Füger, attributed to - PORTRAIT OF A YOUNG MAN (WOLFGANG AMADEUS MOZART?)

Auction 947 - overview Cologne
21.11.2009, 00:00 - Old Masters
Estimate: 7.000 € - 9.000 €
Result: 8.400 € (incl. premium)

Heinrich Friedrich Füger, attributed to

PORTRAIT OF A YOUNG MAN (WOLFGANG AMADEUS MOZART?)

Oil on canvas (relined). 70,5 x 57,5 cm.

Nach kurzen Zwischenstationen in Halle und Leipzig ging der aus Heilbronn stammende Heinrich Friedrich Füger 1774 nach Wien. Hier erhielt er rasch ein kaiserliches Rom-Stipendium und konnte seine Ausbildung von 1776 bis 1783 in Italien vollenden. Nach seiner Rückkehr avancierte er in Wien zum Vizedirektor der Akademie, 1795 zu deren Direktor und schließlich 1806 zum Direktor der kaiserlichen Gemäldegalerie. Neben Historienbildern konzentrierte sich Füger in seinem Werk auf Porträts, die er sowohl in Öl als auch als Miniaturen ausführte. Unser u.a. aufgrund der Haltung und der Behandlung des Gesichts Heinrich Friedrich Füger zuzuschreibendes Bildnis dürfte in den frühen 90er Jahren des 18. Jahrhunderts entstanden sein. Zu vergleichen ist es beispielsweise mit dem Bildnissen von Fügers Freund Johann Hunczowsky, das sich im Wienmuseum befindet, sowie des österreichischen Gesandten Carl Graf Ludolf im Braunschweiger Herzog Anton Ulrich-Museum, wobei letzteres wie unser Gemälde unsigniert ist (vgl. Robert Keil: Heinrich Friedrich Füger 1751-1818. Nur wenigen ist es vergönnt das Licht der Wahrheit zu sehen, Wien 2009, S. 293 WV 295 und Wv 297).
Der Tradition nach zeigt unser Bild den Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart. Ein inzwischen nur noch als Kopie erhaltener, wohl aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammender Klebezettel der Rückseite des Gemäldes lautete: „Wolfgang Amadeus Mozart gemalt von Heinrich Füger geb. 1751 in Heilbronn gest. 1818 als Direktor der Belvederegalerie“. Füger und Mozart könnten sich in Wien durchaus begegnet sein. Nicht nur waren beide aktive Freimaurer, wenn auch in verschiedenen Logen, sondern Füger heiratete 1790 die Schauspielerin Josephine Hortensie Müller, deren Vater Johann Heinrich Friedrich Müller von Mozart bereits in einem Brief vom 12. März 1783 erwähnt wurde. Denkbar wäre schließlich auch, dass es sich bei unserem Bildnis um eine posthume, möglicherweise idealisierte Wiedergabe des 1791 gestorbenen Mozarts handelt.

Wir danken Dr. Robert Keil, Wien, und Cliff Eisen, King's College London, für die Unterstützung bei der Katalogisierung dieses Gemäldes.

Provenance

Hermannsthal family collection, Vienna. - Collection of the writer Bertha Pelican, Vienna. - Art dealer, Vienna (1962). - Private collection, Bavaria.