Lot 1017 Dα

"Die 'gruppe progressiver künstler köln' entwickelte in den zwanziger Jahren, gemäß ihren politischen Intentionen, Illustrationsmethoden figurativ-konstruktivistischer Manier. Kritiken an den politischen und sozialen Zeitumständen konnten dadurch in leicht multiplizierbaren Grafiktechniken und äußerster Vereinfachung, 'die auch dem einfachen und unaufgeklärten Geist zugänglich sein sollten', zum Ausdruck gebracht werden. Das Gruppenmitglied Gerd Arntz hat am Wiener Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum, das damals unter der Leitung von Dr. Otto Neurath stand, aus dieser 'Kölner Bildersprache' die völlig neuartige 'Bildstatistik' entwickelt. An den Arbeiten wirkte August Tschinkel in Wien mit und setzte sie in Prag, Hannover und Salzburg fort. Von den weiter systematisierten Bildelementen war es nur noch ein kleiner Schritt zu den heutigen Pictogramm-Informationen international ausgerichteter Großveranstaltungen." (Gerhard Winkler, in: Ausst. Kat. Kölner Künstler, Kölner Kunstverein 1980, S. 78)
August Tschinkel, der an der Prager Kunstgewerbeschule 1921-1924 studiert hatte, arbeitete hauptsächlich als Gebrauchsgrafiker und Zeichner, u.a. 1929-1933 für die Zeitschrift "a - z", dem wichtigsten regelmäßig erscheinenden Publikationsorgan der "Kölner Progressiven". Bei der vorliegenden Komposition handelt es sich um eine Wiederholung eines im II. Weltkrieg verschollenen Werks.