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Lot 78 R

Christo - Wrapped Reichstag # 53

Auction 904 - overview Köln
01.06.2007, 00:00 - - 900. Auktionen - Zeitgenössische Kunst/Photographie
Estimate: 140.000 € - 150.000 €
Result: 178.500 € (incl. premium)

2-teilige Arbeit: Wachskreide, Bleistift, Kohle sowie bedruckte Papier- und Stoffcollage auf festem Karton, auf Holz aufgezogen sowie einzeln unter Plexiglas gerahmt 108 x 245,5 cm und 39 x 245,5 cm. Die obere Tafel unten links in Weiß signiert und datiert Christo 1994 sowie entlang des Randes in Schwarz betitelt WRAPPED REICHSTAG (PROJECT FOR BERLIN) PLATZ DER REPUBLIK, REICHSTAGPLATZ 3, SCHEIDEMANNSTRASSE, BRANDENBURGER TOR, SPREE, PAUL-LÖBE STR., PARISER PLATZ, UNTER DEN LINDEN. Rückseitig zusätzlich signiert, datiert und numeriert copyrightzeichen ?????CHRISTO 1994 53 A und B sowie mit Hängeanweisung versehen.

In einem 1986 geführten Interview äußert sich Christo zu der herausragenden Stellung des Reichstag-Projektes innerhalb seines Oeuvres:
"Masahiko Yanagi: Schon 1961, lange bevor Sie das 'Reichstag'-Projekt in Angriff nahmen, haben Sie in Ihrem Manifest 'Projekt für ein verhülltes Gebäude' angeregt, Parlamentsgebäude ebenso zu verhüllen wie Museen und Konzerthallen. Parlamentsgebäude sind Symbole für Politik und politische Systeme. War es das, was Sie daran interessiert hat?
Christo: Ich erwähnte das Parlamentsgebäude hauptsächlich deshalb, weil es das denkbar öffentlichste Gebäude ist. [...] ein Parlamentsgebäude [...] gehört der Nation. Es ist öffentlich wie kein anderes, weil es die wahrhaft öffentliche Struktur repräsentiert.
Masahiko Yanagi: Geht denn das 'Reichstag'-Projekt letzten Endes auf diese Anregung zurück?
Christo: Sicherlich, das 'Reichstag'-Projekt ist sozusagen die Endphase derartiger Erwägungen. 1961, als die Photomontage 'Projekt für ein verhülltes öffentliches Gebäude' entstand, war der Grundgedanke der, etwas zu tun, was viele Menschen einbeziehen würde. An eine Ausführung war leider nicht zu denken - ich war zu jung und kannte zu wenig Leute. Es war nur natürlich, daß das erste öffentliche Gebäude, das ich verhüllte, die Kunsthalle Bern war, weil nur Kunstliebhaber oder Leute vom Fach mein Vorhaben verstehen konnten und mir 'grünes' Licht geben würden. Wenn Sie sich meine Werkchronologie ansehen, dann sind die beiden einzigen großen Gebäude, die ich bisher verhüllt habe, die Kunsthalle in Bern und das Museum of Contemporary Art in Chicago. Der Reichstag wird das dritte Gebäude in dieser langen Reihe von Vorhaben sein. Das 'Reichstag'-Projekt steht für weit mehr als nur die Verhüllung eines öffentlichen Parlamentsgebäudes, weil viele Probleme - aktuelle und historische - mit diesem Gebäude verbunden sind [...]." (Masahiko Yanagi, Interview mit Christo 1986, wiederabgedr. in: Jacob Baal-Tehuva (Hg.), Christo, Der Reichstag und urbane Projekte, München 1993, S.23).

Certificate

Die vorliegende Arbeit war 2006/2007 als Leihgabe in der ständigen Ausstellung des Deutschen Historischen Museums, Berlin.

Provenance

Sammlung, Frankfurt

Exhibitions

München 1994 (Villa Stuck), Christo - Der Reichstag und urbane Projekte