Lot 1233 Dα

Jan Massys ist einer der Söhne des Quinten Massys. Sein Geburtsjahr in Antwerpen ist nicht bekannt, dafür aber einiges über sein interessantes Leben: Zum Beispiel, dass er 1544 als heimlicher Reformierter aus Antwerpen verbannt wurde und erst 1588 zurückkehren durfte. In dieser Zeit hielt er sich in Frankreich und Italien auf. Seine Werke, die vor und während der Verbannung entstanden, sind nur lückenhaft belegt, während er sie danach häufig signiert und datiert hat. Das vorliegende Gemälde, von dem sich 1989 eine ähnliche Variante in der Kunsthandlung de Boer befand, gehört zu den unsignierten. Frau Buijnsters-Smets konnte es jedoch anhand stilistischer Kriterien seinem Oeuvre zuordnen. Die Monumentalität der Madonna im Verhältnis zum Hintergrund und ihre leonardesken Züge sprechen dafür, dass Massys bereits mit der italienischen Kunst vertraut war. Eher unwahrscheinlich für eine Entstehung im Ausland ist allerdings die Tatsache, dass es auf Kupfer gemalt ist, waren doch Gemälde auf Kupfer gerade in Antwerpen zu dieser Zeit sehr verbreitet. Eine Datierung dürfte daher wohl nach 1558 anzunehmen sein.