Leo Putz
Blumen
1900
Öl auf Karton 83,5 x 69,3 cm Unten links signiert
In seinem malerischen Frühwerk ist Leo Putz ganz dem Münchner Jugendstil verbunden; poetische und allegorische Stoffe sind seine Bildthemen und anthropomorphe Fabelwesen bevölkern seine Werke. Initiator der "Jugend", Dr. Georg Hirth, war Gönner und Freund Putz' und hatte Anteil an der Gründung der Münchner "Sezession" 1892. Sein Haus wurde der Mittelpunkt des künstlerischen und gesellschaftlichen Lebens der Stadt. Leo Putz wurde von dem in München herrschenden Klima erfaßt, seine Landschaftsbilder aus diesem Zeitraum näherten sich der 'Dachauer Schule', einer ähnlich wie in Barbizon vorzufindenden Freiluftmalerei, hier moorig erdverbunden. Vor diesem Hintergrund ist die ungewöhnliche und im Werk von Leo Putz einzigartige Komposition, die Kombination von Landschaft und Blumenstilleben zu verstehen: Symbolistische und japonistische Spielarten des Jugenstils sind hier die treibenden Kräfte in der Motivfindung, die Umsetzung in lasziven Farbvaleurs. Unmittelbar groß an den Bildrand ist der Strauß Herbstastern und Dahlien dem Betrachter entgegengerückt. Die motivbezogene Führung des Pinselstrichs - sternförmig die Blüten, ruhigfließend das Gewässer und parallel vertikal gesetzt für den Bodenbewuchs - verleihen dem Gemälde eine haptische Unmittelbarkeit und Frische und lassen das Blumengebinde duftig aus dem Bildgrund heraus leuchten.
Catalogue Raisonné
Nicht bei H. Putz
Provenance
Moderne Kunsthandlung Brakl, München; ehemals Sammlung Adolf Simons, Wuppertal; seitdem in Familienbesitz
Exhibitions
New York 1908/1909 (Metropolitan Museum of Art), Ausstellung deutscher Kunstwerke im Metropolitan Museum of Art in New York 1908-09