Léon (Lew Samoilowitsch bzw. Leib-Chaim Israilewitsch Rosenberg) Bakst - Orientalischer Tänzer - image-1

Lot 558 Dα

Léon (Lew Samoilowitsch bzw. Leib-Chaim Israilewitsch Rosenberg) Bakst - Orientalischer Tänzer

Auction 847 - overview Köln
26.11.2003, 00:00 - Moderne u. Zeitgenössische Kunst
Estimate: 20.000 € - 25.000 €
Result: 64.260 € (incl. premium)

Aquarell und Pinselzeichnung über Bleistift- und Rötelvorzeichnung auf bräunlichem einfachen Zeichenpapier 62 x 43,9 cm, unter Glas gerahmt. Unten rechts braunrot signiert BAKST. - Vorwiegend in den Randzonen etwas gebräunt, mit leichtem Lichtrand sowie mit leichten Knitterungen und wenigen kleinen Randeinrissen.

Léon Bakst (eigentlich Lev Schmule [russ. Samoilowitsch] Rozenberg, der sich nach dem Namen seiner Großmutter mütterlicherseits Bakst nannte) war ursprünglich ausschließlich Maler und schuf vornehmlich Portraits und Landschaften. Unter dem Einfluß der Werke von Konstantin Somov, Alexander Benois und Valentin Serov geriet er künstlerisch in den Sog symbolistischer Tendenzen und des Jugendstils; er schuf eine große Anzahl von Plakaten, Buchgraphiken und -illustrationen, Theaterhefte etc., die sich alle durch eine äußerst dekorative Qualität auszeichneten. Ab 1901 war er dann für die Petersburger Theater als Kostüm- und Bühnenbildner tätig. Höhepunkt seiner künstlerischen Laufbahn waren die Jahre der Zusammenarbeit mit dem Regisseur Michail Fokin ab 1907 für die "Ballets russes" unter der künstlerischen Leitung von Sergei Diaghilew. Besonders in seinen Aquarellen und Zeichnungen aus dieser Zeit zeichnet sich eine deutliche Wende von graphischen Tendenzen zu stark dekorativen chromatischen Effekten ab.
1910, als er Matisse in Paris kennenlernte, gerieten die Arbeiten zur zweiten russischen Saison in der Grand Opéra in Paris mit den Bühnenbildern und Kostümen für das choreographische Drama "Schéhérezade" von Nikolai Rimski-Korsakow zum Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens. Auch das vorliegende Aquarell, das in diesem Zusammenhang entstanden sein muß, belegt die außerordentliche Qualität der Bakst'schen Entwürfe.

Provenance

Michail Michailowitsch Natanow, Samarkand (seit den 50er Jahren bis 1984); Waris Michailowitsch Natanow, Samarkand, später Tel-Aviv; Edik Natanov, Tel-Aviv und Wiesbaden