Paul Gauguin - La Femme au figues - image-1

Lot 723 Dα

Paul Gauguin - La Femme au figues

Auction 859 - overview Köln
05.06.2004, 00:00 - Moderne Kunst
Estimate: 4.000 €
Result: 3.570 € (incl. premium)

Original-Radierung mit nuanciertem Ton in gelbgrünlichem Schwarz gedruckt auf gelblichem Japan 26,8 x 44,3 cm (30,8 x 47 cm). Oben links in der Platte bezeichnet chez Seguin à St. Julien. Unten rechts mit Bleistift numeriert 98. Exemplar 98 der Auflage von 100 Abzügen erschienen in der von Julius Meier-Graefe herausgegeben Mappe mit 20 Graphiken: Germinal, La Maison Moderne, Paris 1894. - Sehr schöner Abzug. - Der Rand unregelmäßig beschnitten und mit kleineren Flecken, der Unterrand mit wenigen sehr kleinen fachmännisch restaurierten Fehlstellen.
Mongan/Kornfeld/Joachim 25 I C (von III); Field/Strauss/Wagstaff 80 (die Arbeit dort als vorwiegend von Seguin beschrieben)

Paul Gauguin lernte den früh verstorbenen Maler und Graphiker Armand Seguin im April 1894 in Pont-Aven kennen. Vor Gauguins zweiter Reise nach Tahiti 1895 haben die zwei Künstler nicht nur eng zusammen gearbeitet, sondern zeitweise auch zusammen gewohnt. Entstanden ist die Radierung nach der Bezeichnung in der Platte in St. Julien, einem Viertel von Le Pouldu, Bretagne.
Da Marcel Guérin keinen von Gauguin signierten Abzug der "La Femme aux Figues", lediglich einen von Seguin angeblich signierten Druck dieser Radierung kannte, lehnte er, Verfasser des ersten Werkverzeichnisses der Druckgraphik (L'Oeuvre gravé de Gauguin, H. Floury, Paris 1927), die Autorschaft von Gauguin ab. Seitdem war die Zuschreibung umstritten. Nach Angaben des Druckers Eugène Delâtre wurde die Komposition allein von Gauguin auf eine von Seguin grundierte Platte gezeichnet, der dann, da Gauguin wenig Erfahrung mit der Ätzungstechnik gesammelt hatte, den Ätzprozess überwachte. In dem heute für Gauguin maßgeblichen Werkverzeichnis (Paul Gauguin, Catalogue raisonné of his Prints, Galerie Kornfeld, Bern 1988), geben Elizabeth Mongan, Eberhard W. Kornfeld und Harold Joachim überzeugende Argumente, die Radierung allein Gauguin zuzuschreiben.

Catalogue Raisonné

25 I C (von III); Field/Strauss/Wagstaff 80 (als S